Eine Gruppe von Jugendlichen in Murg-Hänner hat sich zusammengeschlossen und bringt einen alten Bauwagen als künftigen Treffpunkt wieder auf Vordermann. Die Gemeinde begrüßt das Projekt und will unterstützen. Zum Beispiel bei der Suche nach einem geeigneten Standort für den Bauwagen. Einige Räte wollen zur Unterstützung ihre Sitzungsgelder spenden.
„Von Jugendlichen für Jugendliche“ heißt das Projekt, das aus der Zukunftswerkstatt der Nachbarschaftshilfe Murg heraus entstanden ist.
Jugendliche stellen ihr Projekt vor
„Die Jugendlichen haben bei der Bewirtung geholfen und gleich auch ihre Ideen eingebracht“, freut sich Gemeinderätin Sonja Sarmann (Die Grünen) während der Gemeinderatssitzung, als Jakob Mutter und Hannes Lauber im Gemeinderat das Bauwagenprojekt vorstellen. Die beiden Jugendlichen sprechen für das Organisationskomitee, das in einem ersten Schritt gegründet worden war. Sechs Personen groß ist die Projektgruppe inzwischen. Weitere Mitstreiterinnen und Mitstreiter aus Oberhof und Hänner sind natürlich gesucht. Mitmachen kann jeder Jugendliche ab 16 Jahren.

Die erste Hürde ist bereits genommen. Nachdem die Jugendlichen unter anderem auf Ebay nach einem Bauwagen gesucht hatten, wurden sie schließlich in Hänner bei Siegfried Behringer fündig, der ihnen seinen alten Bauwagen schließlich schenkte.
Dass sozusagen „alles hinüber“ war, schreckte die Jugendlichen nicht zurück. Im Januar wurden Dach und Holzfassade abgerissen, bis zuletzt nur noch der tragende, rostige Rahmen des Bauwagens in den Himmel ragte. Dieser hat dann in einem nächsten Schritt auch bereits neue Farbe bekommen.
Für den weiteren Umbau braucht es Materialien wie Holz, Dämmung, Blech und Schrauben und damit Sach- und Geldspenden von Unterstützern. Denn der Kassenstand hat derzeit viel Luft nach oben. Gerade mal 62 Euro waren es per 26. Januar.
Stellplatz zwischen Oberhof und Hänner gesucht
Zurzeit steht der Bauwagen bei Familie Mutter. Ziel ist es aber, zwischen Oberhof und Hänner einen Standplatz zu finden. Die Gemeinde hat sich bereits umgeschaut: „Wir haben da leider nichts Passendes“, so Bürgermeister Adrian Schmidle. Wenn der Bauwagen wieder genutzt werden kann, wollen sich die Jugendlichen dort zwanglos treffen, zusammensitzen und chillen. Ganz ohne Konzept.
„Das ist die Herangehensweise von Erwachsenen“, meinte Bürgermeister Adrian Schmidle, als aus dem Gremium die Frage nach einem Konzept auftauchte. Schützenhilfe kam von Rat Klaus Bossert (Die Grünen): „Es ist wichtig, dass die Jugendlichen ihr Ding machen.“ Ratskollege Georg Kirschbaum (SPD) sagte: „Das ist vollkommen okay. Wir hatten früher auf dem Dorf auch so was, da ging es nur um das Zusammenhocken.“
Insgesamt begrüßte der Gemeinderat das Bauwagenprojekt der Jugendlichen ausdrücklich, da die offene Jugendarbeit in der Gemeinde weiter gefördert werden soll. Auch in der Jugendkommission fand das Projekt bei seiner Vorstellung großen Anklang.
Geld gibt es nicht
Eine finanzielle Unterstützung in der Form, dass im Haushalt der Gemeinde ein gewisser Betrag für das Projekt eingestellt wird, gab es aber nicht. Vielmehr werden einige der Räte auf ihre Sitzungsgelder verzichten und mit Sachspenden helfen.
Gemeinderätin Andreas Volz (Die Grünen) übergab den Jugendlichen den Erlös aus der Teilnahme der Grünen am Familienflohmarkt in der Murger Mitte.