Die Fraktionen im Murger Gemeinderat haben die Sitzung am Montag mit Hausaufgaben für die beiden kommenden Wochen verlassen. Nachdem Rechnungsamtsleiterin Nicole Kammerer erstmals die Eckdaten für den Haushalt 2025 vorgestellt hat, geht es nun ans Sparen. Sowohl Ergebnishaushalt als auch Finanzhaushalt weisen Defizite in Millionenhöhe aus, die es auszugleichen gilt.
Photovoltaikeinlagen, LED-Leuchten und bessere Strom- und Gasverträge helfen sparen
Im Ergebnishaushalt stehen Einnahmen über 20,6 Millionen Euro, Ausgaben über 21,8 Millionen Euro gegenüber. Das macht ein Minus von 1,2 Millionen Euro. Zwar bringen unter anderem Photovoltaikeinlagen, die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED und neue und bessere Strom- und Gasverträge Einsparungen, aber auf der andern Seite steigen auch die Ausgaben.
Die Angestellten im Rathaus bekommen 5 Prozent mehr, die Beamten 5,5 Prozent
So erhöht sich zum Beispiel die Kreisumlage voraussichtlich um 2,7 Prozent (287.000 Euro), bei den Zuschüssen an Kindergärten ist ebenfalls mit einem Mehraufwand zu rechnen (260.000 Euro), ebenso bei den Personalkosten. Die Rechnungsamtsleiterin rechnet mit 5 Prozent Lohnerhöhung bei den Angestellten und 5,5¦Prozent Erhöhung für Beamte aus den laufenden Tarifverhandlungen. Außerdem fließen ab 2025 wiederbesetzte und auch neue Personalstellen in die Haushaltsrechnung ein.
Auf der Einnahmenseite kam immerhin die gute Nachricht, dass die Gemeinde mehr Schlüsselzuweisungen bekommt. So konnte das ursprüngliche Defizit von rund 1,8 Millionen Euro immerhin auf rund 1,2 Millionen Euro hinunter gerechnet werden.
Am 25. November geht es im Gemeinderat um mögliche Einsparungen
Im Finanzhaushalt, also dem Investitionshaushalt, fehlen momentan rund 5,7 Millionen Euro. Von dieser Summe sind bereits 3,8 Millionen Euro für Maßnahmen verplant, die bereits begonnen worden sind beziehungsweise an Verträge oder Zuschüsse geknüpft sind, also nicht einfach gestrichen werden können. Zum Finanzausgleich stehen der Gemeinde Murg für 2025 nach jetzigem Stand etwa 2,89 Millionen Euro zur Verfügung. Am 25. November berät der Gemeinderat über mögliche Einsparungen.
Beim Haushalt 2024 gibt es statt eines Defizits eine rote Null
Der Haushalt 2024 hingegen ist auf gutem Kurs. Wie Rechnungsamtsleiterin Nicole Kammerer informierte, ist davon auszugehen, dass der Ergebnishaushalt am Ende des Jahres zu Null aufgehen wird. Ursprünglich war mit einem Minus über rund 733.000 Euro gerechnet worden.
Bei der Gewerbesteuer nimmt die Gemeinde knapp 100.000 Euro mehr ein
Dass sich der Haushalt in den vergangenen Monaten derart positiv entwickelte, liegt zum einen daran, dass die Gemeindekasse bei der wichtigsten Steuerart für die Gemeinde, der Gewerbesteuer, Mehreinnahmen buchen konnte. Anstelle der geplanten 2,1¦Millionen Euro flossen gut 95.000¦Euro mehr. Zum anderen kam es auf der Ausgabenseite zu Einsparungen. In der Summe wurde die Gemeindekasse mit knapp mehr als eine Million Euro weniger belastet.
Minderausgaben, auch weil Stellen nicht besetzt werden konnten
Minderaufwendungen gab es unter anderem im Bereich Personal, weil einige Stellen erst ab 2025 wieder besetzt sind und bei Vorhaben im Bereich Sach- und Dienstleistungen, die auf die nächsten Jahre verschoben wurden. Der Finanzhaushalt wird laut Rechnungsamtsleiterin besser abschneiden als geplant. Dank der positiven Entwicklung musste die Gemeinde im laufenden Haushaltsjahr den mit 850.000 Euro eingeplanten Kredit noch nicht aufnehmen. 585.000¦Euro nicht abgerufener Kredit stehen aus dem Jahr 2023 zur Verfügung.