Sandhya Hasswani

Seit 20 Jahren besteht das Team Hotzenwald der Sozialstation St. Martin in Rickenbach. Seine Mitarbeiter sind heute wie damals mit viel Herz und fachlicher Kompetenz in der häuslichen Pflege tätig und blicken dieses Jahr auf eine lange Historie zurück. Es habe sich viel verändert, besonders zum Guten für die Patienten, wie auch für die Angestellten, erklärt Gerda Bernauer. Die 62-jährige ist seit den Anfängen 1997 im Team dabei.

Bis 1994 wurde auf dem Hotzenwald die kirchliche Gemeindekrankenpflege noch von Ordensschwestern geleistet; Erst als sich die Sozialstation gründete, gingen aus ihr 1997 die Einsatz-Teams hervor, „quasi als Modellprojekt für die Region“, erinnert sich Peter Schwander. Der Geschäftsbereichsleiter der Caritas Sozialstationen am Hochrhein spielte in den folgenden Jahrzehnten für die weitere Entwicklung der Stationen eine bedeutende Rolle: „Er hat uns aus der Steinzeit in die Moderne geführt“, nickt Gerda Bernauer. Denn mit den Teams verbesserte sich die Einsatz-Koordination, die Präsenz vor Ort, sowie die Vernetzung untereinander wie auch mit den Gemeinden, den Ärzten, Apotheken und Wohn-Einrichtungen, zu denen bis heute kurze Wege bestehen. Anfangs befand sich der Gruppenraum noch in der Schulhalle, ab 2002 zog man ins Ortszentrum und 2008/09 ins Marienhaus in der Hennematt 4.

Als die Sozialstation 2007 anlässlich ihres Zehnjährigen eine Zwischenbilanz zog, hatten die Mitarbeiter bereits „einen enormen Teamgeist entwickelt“, erinnert sich Ulrike Weißensee-Maisl von der Pflegedienstleitung. Und Inga Sträßer von der Bereichsleitung erklärt: „Unsere Stärken sind besonders die breit gefächerten Kompetenzen unserer Mitarbeiter.“ – „Ja, ein gutes Herz genügt nicht, heute kommt es in der Pflege auf sehr viel Fachkompetenz drauf an“, sagt auch Gerda Bernauer. Sie wählte damals den Quereinstieg in die Pflege und ist über das umfassende Aus- und Weiterbildungsprogramm froh, das der Caritasverband Hochrhein oft bezuschusst. Flexible Einsatzzeiten, hohe Tarife und Kinderbetreuungs-Zuschüsse machen die Arbeit in der Sozialstation für junge Leute attraktiv. Die 20 Kollegen bilden heute einen bunten Altersdurchschnitt. Hier habe man sich nicht die Gewinnmaximierung, sondern die „Quality-time am Patienten“ auf die Fahne geschrieben, erklärt Peter Schwander. „Es erfüllt uns, wenn wir dem Patienten genügend Zeit und ihm damit seine Würde wieder geben können“, sagt Gerda Bernauer. „Mit Würde altern“ lautet auch das Motto für die Zukunft: So wird die Sozialstation St. Martin im Hotzenwald ab Oktober 2017 auf das sogenannte Bezugs-Pflegesystem umstellen, das die Verbundenheit zwischen Patient und Mitarbeiter stärkt, indem der Patient fest einer Pflegekraft zugeteilt ist. Vermehrt rückt auch die Hilfe zur Rückgewinnung der Selbstständigkeit in den Fokus. „Wir entwickeln uns weiter und bleiben aber nah am Menschen“, bringt es Peter Schwender auf den Punkt.

Die Sozialstation St. Martin gehört den Caritas Sozialstationen Hochrhein an, die als gemeinnützige GmbH organisiert ist. 1997 wurde die Station St. Martin mit dem Team Hotzenwald ins Leben gerufen, deren 20 Mitarbeiter heute in Rickenbach, Herrischried und Görwihl in der häuslichen Pflege tätig sind. Kontakt: Hennematt 4, Rickenbach, Telefonnummer: 07765/91 88 37, E-Mail (team.hotzenwald@caritas-hochrhein.de).