Der Gemeinderat Rickenbach unterstützt den Bürgerverein Egg in seinem Kampf gegen die Verlegung einer Stromtrasse durch den Stromnetzbetreiber TransnetBW aus Stuttgart mitten durch das Dorf auf dem Hotzenwald.

Sollte eine Erneuerung von 157 Hochspannungsmasten und der entsprechenden Stromleitungen zwischen Rippolingen und Istein wie geplant ab 2027 erfolgen, wäre der kleine Ort Egg hiervon besonders betroffen: soll der neue Trassenverlauf doch mitten durch die zu Rickenbach gehörende Ortschaft führen.

Bild 1: Stromtrasse durch Egg? Rickenbach unterstützt Bürgerinitiative gegen umstrittene Baupläne
Bild: Hierholzer

Dort treffen die bis zum Abschluss sämtlicher Arbeiten im Jahre 2031 rund 300 Millionen Euro teuren Planungen des Energiekonzerns auf erheblichen Widerstand. Der 2020 gegründete Bürgerverein Egg fordert seit 2023 eine Umgehung des Dorfes auf dem Hotzenwald – ein Ansinnen, welches von Seiten der TransnetBW allerdings schon im Jahre 2023 zurückgewiesen wurde. Als Grund nannte das Unternehmen damals die Versorgungssicherheit für die Region mit Strom.

Der Bürgerverein Egg schlägt eine eigene Trassenführung vor

Im April 2025 erteilte die TransnetBW den vom Bürgerverein Egg detailliert ausgearbeiteten Umgehungsplänen eine erneute Absage – die vorgeschlagene Umgehung des Ortes sei aus technischen, planerischen und Umweltschutzgründen nicht möglich, hieß es von Seiten des Unternehmens. Einer bereits Anfang Juni vom Gemeinderat der Stadt Bad Säckingen gegen diese Haltung verabschiedeten Stellungnahme, schloss sich nun auch der Gemeinderat Rickenbach einstimmig an.

„Wir wollen nichts verhindern, sondern möchten etwas verbessern“, erklärt Rickenbachs Bürgermeister Dietmar Zäpernick zur Verlegung der ...
„Wir wollen nichts verhindern, sondern möchten etwas verbessern“, erklärt Rickenbachs Bürgermeister Dietmar Zäpernick zur Verlegung der Stromtrassen bei der Ortschaft Egg. | Bild: Alexander Jaser

„Wir wollen nichts verhindern, sondern wir möchten etwas verbessern“, erklärte Bürgermeister Dietmar Zäpernick zu dem mit Bad Säckingen abgestimmten Beschluss. Darin verweist die Gemeinde „auf den vom Bürgerverein Egg e.V. eingebrachten Vorschlag für eine alternative Trassenführung“, der einen „siedlungsferneren Verlauf aufweise, sensible Schutzräume wie FFH- oder Wasserschutzgebiete vermeidet und ohne aufwendige Zwischenlösungen“ auskomme. Die Gemeinde Rickenbach fordere, dass künftig „eine Trasse komplett an Egg vorbeigeführt werde“, ergänzte Zäpernick.

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Der Hoffnung von Gemeinderat Peter Kermisch (WiR), „dass die Stellungnahme etwas bewirken kann“, schloss sich der Bürgermeister mit dem Verweis an, „dass die Entscheidung über den Trassenverlauf nicht bei der TransnetBW liegt, sondern beim Regierungspräsidium Freiburg.“