Schwörstadt – Mehrere Werkhofmitarbeiter saßen auf den Zuschauerbänken bei der öffentlichen Sitzung des Schwörstädter Gemeinderats. Bauhofleiter Christoph Herm hatte drei Kollegen mitgebracht. Konkret geht es darum, dass den Mitarbeitenden kein Aufenthaltsraum zur Verfügung steht. Derzeit wird das Büro des Bauhofleiters als Pausenraum genutzt. Hinzu kommt: Drei Beschäftigte kommen von auswärts, bringen sich ihre Mahlzeit mit. Zum Aufwärmen steht beim Werkhof derzeit nur ein sehr betagter Kocher mit bescheidenen zwei Platten zur Verfügung. Es gibt weder einen Schrank für Geschirr noch einen Kühlschrank und abgewaschen wird am Ende der Pause in der Toilette.

Mehrere Gemeinderäte waren zunächst etwas verwundert über den Tagesordnungspunkt, kaum jemand kannte bis dato die Zustände beim Werkhof. Angesichts der kurzen Tagesordnung kam der Vorschlag, die Sitzung zu unterbrechen und dem Werkhof auf der anderen Straßenseite spontan einen Besuch abzustatten, um die Situation besser einschätzen zu können. Das anschließende Urteil der Gemeinderäte: Die Aufenthaltsmöglichkeiten für das Werkhofpersonal sind unzulänglich, die Kombination von Büro und Pausenraum sei unangebracht.

Die Verwaltung schlug vor, den über dem Bauhof liegenden Jugendraum künftig als Pausenraum für die Werkhofmitarbeitenden zu verwenden. Dort habe es seit Jahren keine Veranstaltungen mehr gegeben, auch Übergangsnutzungen liefen aus. Rebecca Eckert meinte, die allermeisten 14- bis 18-Jährigen im Ort wüssten wohl gar nicht, dass es in Schwörstadt überhaupt einen Jugendraum gibt. So lag es nahe, dem Bauhof den ungenutzten Raum neben dem der Feuerwehr als Aufenthaltsraum zur Verfügung zu stellen. Zum Jugendraum gehört auch eine kleine Küche mit Kühlschrank.

Einige Gemeinderäte sprachen sich dafür aus, den Jugendraum im Werkhof zu erhalten: Einen Pausen- und Aufenthaltsraum nebst Küche könne man auch durch das Aufstellen von Containern schaffen. Dagegen stellte sich Bürgermeisterin Christine Trautwein-Domschat, die auf die Kosten verwies. Sie bevorzuge die Umnutzung des Jugendraums für die Zwecke des Bauhofs, da dies mit sehr geringem Aufwand und Kosten von nur etwa 800 Euro schnell zu realisieren sei. Es gelte, schnellstens Abhilfe zu schaffen.

Den Durchbruch erzielte schließlich Matthias Kipf. In Dossenbach sei der Raum der Ortsverwaltung als Übergangslösung für den Kindergarten zwei Jahre lang zur Verfügung gestellt worden, erklärte Kipf, ähnliches könne man doch auch für den Jugendraum beschließen. Daraufhin beschloss der Rat mehrheitlich, den Jugendraum für zwei Jahre als Werkhof-Pausenraum bereitzustellen. Im kommenden Jahr solle es dann eine Überprüfung geben.