Schwörstadt – Deutlich weniger Kinder als gedacht, andererseits nicht genügend Personal für mehr Gruppen – das Ganze bei steigenden Betriebskosten für die Gemeinde: Die Unwägbarkeiten rund um den katholischen Kindergarten St. Elisabeth in Schwörstadt bereiteten den Gemeinderäten dann doch Kopfzerbrechen.
Für ein wenig Klarheit sorgten Heike Bohnsack-Roth und Dominik Zipfel von der Verrechnungsstelle für katholische Kindergärten, die sich den Fragen der Gemeinderäte bereitwillig stellten. Letztlich wurden die Nachzahlungen aus den Jahren 2022 und 2023 in Höhe von 138.00 Euro einstimmig bewilligt. Für das laufende Jahr einigte man sich auf eine Abschlagzahlung für die Betriebskosten in Höhe von nur noch 420.000 statt 508.000 Euro, da durch die Schließung einer Kleingruppe dauerhaft zwei Stellen eingespart werden konnten.
Der Gemeinderat hatte diesen Beschluss in seiner Dezember-Sitzung zurückgestellt. Eine zwischenzeitlich von der Gemeindeverwaltung erstellte Übersicht hat ergeben, dass die als zu hoch empfundenen Betriebskosten zum einen auf durch Tariferhöhungen gestiegene Personalkosten zurückzuführen sind, zum anderen aber auch auf Baumaßnahmen und einen erhöhten Reinigungsbedarf während der Pandemiejahre. Zipfel führte zudem die rückgängigen Belegungszahlen, die zu geringeren Einnahmen aus Elternbeiträgen führen, als einen Grund für Mindereinnahmen an. Auch würden die Elternbeiträge aufgrund von Staffelungen stark schwanken. Denn bei mehreren Kindern unter 18 Jahren in einem Haushalt sinkt der Betrag.
Im vergangenen Jahr sank die Zahl der Kinder von zuvor 62 auf 41 deutlich. Mit einer nachhaltigen Erholung dieser Zahl rechnet die Gemeinde erst 2026 nach Bezug des Neubaugebiets am Rhein. Allerdings werden bis Sommer noch weitere Kinder dazukommen, sodass die Zahl dann bei 47 liegt, wie Larissa Spada von der Gemeindeverwaltung berichtete. Der weitere Verlauf des Jahres sei erfahrungsgemäß schlecht zu planen. Ein Zuwachs könnte aber auch zu Problemen führen, da das Personal für die dann wieder erforderlichen drei Gruppen derzeit schlicht nicht existiert. Die eingangs erwähnte Kleingruppe bleibt ohnehin geschlossen.
Ohne die beiden ausgefallenen Kräfte, eine aufgrund eines Krankheitsfalls, hätte die Einrichtung sogar noch Potenzial zur Aufnahme von 15 weiteren Kindern, führte Spada aus. Doch diese Frage stellt sich schon allein mangels einer Warteliste nicht. Nicht jedes Kind werde auch im Kindergarten angemeldet. Dennoch gebe es einen Rechtsanspruch, der bedient werden müsse, verdeutlichte Bürgermeisterin Christine Trautwein-Domschat den Spagat für die Gemeinde, die auch 90 Prozent der Betriebskosten des Kindergartens in katholischer Trägerschaft übernimmt.