Lust auf das Theaterstück am Heimatabend an der Waldshuter Chilbi machen die jüngsten Proben in der Stadtscheuer in Waldshut. Zu viel verraten werden soll an dieser Stelle nicht, aber ein Besuch des Stücks lohnt sich auf jeden Fall. Es darf viel gelacht werden und man darf gespannt sein auf das, was die Schauspieler dieses Jahr für den Heimatabend auf die Beine gestellt haben. Insgesamt soll es mehr Bühnenpräsenz geben.
Das Stück geht über die drei Waldshuter Originale, die überspitzt, aber immer respektvoll dargestellt werden, verraten die Macher. Die Handlungen basieren auf tatsächlich erlebten Ereignissen. Auch ein umstrittenes Kunstwerk der Waldstadt und den Platz, an dem es steht, wird genüsslich durch den Kakao gezogen.
Im Vorfeld wurde akribisch recherchiert und Anekdoten von alteingesessenen Waldshutern gesammelt, die sich noch an die Originale erinnerten. Dann wurde alles schauspielerisch umgesetzt. Daneben gibt es auch eine humorvolle Rahmenhandlung – „die grantelnde Familie“. Das Drehbuch stammt aus der Feder von Christian Ruch, die Rollen sind einigen der Mitwirkenden passgenau auf den Leib geschrieben worden. Auf der Bühne stehen auch die Junggesellen und die Mitglieder von Alt Waldshut. Es gibt Statisten und Sprechrollen.
Mehrere Wochenenden sind für die Proben in der Stadtscheuer angesetzt worden. Einzelne Schauspieler proben immer wieder an dem einen Tag die Szenen, in denen sie eine Haupt -oder Nebenrolle spielen. Die ein oder anderen treffen sich auch privat, um die Rolle einzustudieren. Unterstützung bekommt die Truppe des Bürgertheaters von der Theaterwerkstatt Heidelberg. Regieassistentin Laura Holz gibt Tipps zu Körperhaltung und Ausdruck und spielt die Szenen vor. Simone Endres übt Singen und Tanzen mit der Damengruppe. „Ihr seid eine tolle Truppe“, lobt sie die Mitspieler.
Mit Feuereifer und viel Herzblut setzen die Mitglieder des Theaters die Regieanweisungen um, proben unermüdlich die einzelnen Szenen und sind dankbar für den einen oder anderen Ratschlag.
Mit Stimmübungen bereitet Simone Endres „ihre Damen“ auf das Singen und Tanzen vor. Unermüdlich und mit sichtlichem Spaß feilen die Frauen an Tanzschritten und Gesang. „Die Musik ist ein echter Ohrwurm“, sagt Simone Endres.
Weitere Proben sind noch geplant, bevor am Samstag, 19. August, endlich der große Tag der Aufführung kommt. Eintrittsgelder für das Theater werden nicht verlangt. „Wir sind ein Bürgertheater, das soll offen für alle sein“, sagt Michael Vögtle. Aber über Unterstützung sei das Bürgertheater dankbar, denn: „Wir arbeiten trotz Zuschuss der Stadt nicht kostendeckend.“
Die 555. Waldshuter Chilbi
- Die Chilbi: Die 555. Waldshuter Chilbi findet vom Freitag, 18. August, bis Mittwoch, 23. August, statt. Am kommenden Samstag, 5. August, wird bei der Bocktaufe in der Kaiserstraße der Bockgötti bekanntgegeben und der Chilbibock getauft. Das Bürgertheater wird am Samstag, 19. August, 20 Uhr beim großen Heimatabend auf dem Johannisplatz aufgeführt.
- Das Stück: Das Stück präsentiert in diesem Jahr bekannte Stadtoriginale. Wie die alleinstehenden Frau Josepha, genannt „Katzenmutter“, die Ende 19., Anfang des 20. Jahrhunderts lebte und sich liebevoll um vernachlässigte Tiere kümmerte. Außerdem geht es um die lebendige Zahnärztin und Mäzenin Inge Freytag, die 1996 gestorben ist und sich leidenschaftlich für Kunst einsetzte. Die dritte Szene widmet sich Walter Thiele, dem ehemaligen Chefarzt des Waldshuter Spitals, der für seinen rauen Humor und die menschliche Wärme bekannt war.