Ehre, wem Ehre gebührt. Und wenn Ehrung, dann bitte auch das passende Festessen dazu: Das Heringsessen der Narrozunft Waldshut bietet für beides reichlich Platz. Gleich fünf langjährige, besonders verdiente Zunftbrüder konnte Zunftmeister Stephan Vatter im Rahmen des närrischen Mittagessens in der Waldshuter Stadtscheuer auszeichnen. Die Ehrung des früheren Zunftmeisters Joe Keller mit dem Heringesserorden war dabei sicherlich der Höhepunkt.

Joe Keller hat nun alles abgeräumt, was Waldshut zu bieten hat

Verleihung des Heringsesserordens am Schmutzige Dunschdig gehört zu den gut besuchten Traditionsveranstaltungen der Waldshuter Fasnacht.
Verleihung des Heringsesserordens am Schmutzige Dunschdig gehört zu den gut besuchten Traditionsveranstaltungen der Waldshuter Fasnacht. | Bild: Völk, Melanie

„Er ist jemand, der sich was traut. Er ist ein Mann, der die Fasnacht liebt und sie lebt“, würdigte Vatter das Engagement seines Vorgängers, der sich über Jahrzehnte hinweg auf sehr vielfältige Weise für die Zunft verdient gemacht hat, vor und hinter den Kulissen der diversen Veranstaltungen stets mit Tatkraft eingebracht hat.

Joe Keller selbst fand die wohlmeinenden Worte mehr als angemessen, wie er in seinem Wortbeitrag mit Augenzwinkern festhielt. Und: „In Waldshut habe ich jetzt alles abgeräumt.“ An seinen langjährigen Freund und Weggefährten Joachim Paul Schneider gerichtet, konnte er sich eine Spitze dann doch nicht verkneifen, denn dieser wartet schließlich seit Langem vergeblich auf den Gewinn des Chilbi-Bocks – ein Preis, den Keller ebenfalls längst eingesackt hat: „Jetzt bin ich dir wieder ein Tier voraus.“

Das könnte Sie auch interessieren

Vier Ehrennadeln der VSAN

Auszeichnungen der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) gab es derweil für gleich vier Narro-Zünftler: Thomas Stapf und Florian Schwald erhielten die Ehrennadel in Bronze. Die silberne Ehrennadel gab es für Elmar Müller und Norbert Waßmer. Allen vieren attestierte Zunftmeister Vatter ein überdurchschnittliches Maß an Einsatz für die Belange der Narrenzunft. Egal, ob es um handwerkliche, organisatorische, schauspielerische oder kreative Aufgaben gehe: Auf die Geehrten sei stets Verlass.

Landrat Martin Kistler hat vergangenes Jahr den Heringsesserorden erhalten. Da er damals krank war, durfte er seine Dankesrede jetzt ...
Landrat Martin Kistler hat vergangenes Jahr den Heringsesserorden erhalten. Da er damals krank war, durfte er seine Dankesrede jetzt nachholen – und hatte auch ein Präsent dabei. | Bild: Völk, Melanie

Generell standen auch der Schmutzige Dunschtig und das Heringsessen noch immer unter dem Eindruck eines sehr gelungenen Narrentreffens – und bevorstehender närrischer Veranstaltungen, die galaktisch gut werden sollen, wie Stephan Vatter betonte. Dass es wichtig sei, das Brauchtum zu pflegen, weil sonst die Verwurzelung fehle, stellte Oberbürgermeister Martin Gruner in den Mittelpunkt seiner Rede.

Ein besonderes Geschenk hatte Tiengens Zunftmeister Tobias Fritz im Gepäck. Es handelt sich um Badeenten in Gestalt der Waldshuter ...
Ein besonderes Geschenk hatte Tiengens Zunftmeister Tobias Fritz im Gepäck. Es handelt sich um Badeenten in Gestalt der Waldshuter Fasnachtsfiguren. | Bild: Völk, Melanie

Tiengens Zunftmeister Tobias Fritz nutzte seinen Auftritt derweil für ein Plädoyer für die Doppelstadt. Und Rene Leuenberger als Vertreter der benachbarten Narro-Altfischerzunft aus dem Schweizerischen Laufenburg würdigte vor allem die Macher der Narrenzeitung „Geltendrummler“ für ein gelungenes Produkt, das ebenso informativ wie abwechslungsreich sei.