Im Zuge der Gemeindereform wurden Waldshut, Tiengen und Gurtweil samt ihrer Ortsteile zur Doppelstadt. Heute ist Gurtweil mit 1700 Einwohnern der größte Ortsteil, Breitenfeld mit 210 der kleinste.
Die Tourist-Information Waldshut-Tiengen hat in diesem Jahr zwei Broschüren herausgebracht: „Rundwanderungen durch die Doppelstadt Waldshut-Tiengen“ mit vier neuen Wanderungen und „Hier in Waldshut-Tiengen schlägt das E-Bike-Radlerherz höher“ mit drei neuen E-Bike-Touren.

Die „Stadt.Wald.Fluss.-Touren“ heißen „Doppelpack“, „Fernblicken“, „Entschleunigen“ und „Durchatmen“ und führen durch alle Ortsteile. Die Broschüren gibt es in der Tourist-Information in der Wallstraße 26 in Waldshut und www.waldshut-tiengen.deim Bürgerbüro im Rathaus Tiengen, außerdem gibt es weitere Infos im Internet unter www.waldshut-tiengen.de.
Aichen-Gutenburg
Über schmale Pfade, kleine Brücken die den Bach queren und Wege mit Fernsicht auf die Alpen schlängelt sich die Hutpfad-Rundwanderung von Gurtweil hinauf nach Gutenburg und Aichen, wo es als Einkehrmöglichkeit den Landgasthof Löwen gibt.
„Als Rundwanderweg, der wieder zurück nach Gurtweil führt, ist der Pfad 12,9 Kilometer lang, rund 400 Höhenmeter müssen überwunden werden und die Gehzeit beträgt mindestens vier Stunden“, sagt Stefanie Stelter, Leiterin der Tourist-Info Waldshut-Tiengen.
Breitenfeld
Lockere Zungen behaupten, dass es in Breitenfeld mehr Pferde gibt als Einwohner. Das stimmt nicht ganz, aber mit drei Pferdehöfen, die etwa 80 Tieren ein Zuhause geben, schlagen Tierliebhaber-Herzen hier höher.

Die „Fernblicken“-Wanderung der Tourist-Info führt unter anderem durch Breitenfeld, wo man die Kapelle St. Georg und den schönen Dorfplatz bestaunen, auf einer von drei Himmelsliegen Tiere beim Grasen beobachten oder den Blick bis hinüber zur Küssaburg genießen kann. Zur Rast gibt es das Gasthaus Hirschen.
Detzeln
Im nächsten Jahr feiert Detzeln sein 1180-jähriges Bestehen und ist somit der älteste Ortsteil. Ein Spaziergang lohnt sich: Eines der markantesten Gebäude ist die Vogtei (Steinatalstraße 13) mit Staffelgibel. Dem Namen nach diente es als Verwaltungssitz. Die Kapelle St. Oswald stammt aus dem Jahr 1582 und wurde samt Renaissance-Altar und Fresken mehrfach restauriert.

Eschbach
Streuobstwiesen auf einem informativen Weg erkunden kann man im Liederbachtal. Der BUND-Ortsverein Waldshut-Tiengen und der Landschaftspflegeverein Eschbach haben 2002 oberhalb des Ortes einen Obstlehrpfad eingerichtet, der 2022 sogar digitalisiert wurde.

Per QR-Code können Wanderer nun Infos auf dem Smartphone abrufen und allerlei Interessantes über Apfelnamen und Reifezeiten erfahren. Einkehren kann man in Eschbach im Gasthaus Ochsen und in der Ziegelhütte.
Gaiß-Waldkirch
Eines der kleinsten und eines der größten Gotteshäuser der Ortsteile sehen kann man bei einem Spaziergang durch Gaiß und Waldkirch (zum Beispiel „Entschleunigen“-Tour der Tourist-Info). Die St. Michael Kapelle in Gaiß kommt im barocken Gewandt daher und beheimatet im Inneren einen Rokoko-Altar, wurde aber erst 1830 erbaut.
Der Gasthof „Storchen“ in Waldkirch bietet eine Einkehrmöglichkeit. Daneben liegt die Kirche Maria Himmelfahrt mit ihrem Zwiebelturm. Darin sind spätbarocke Deckenfresken des Kirchenmalers Gotthard Hilzinger zu sehen.

Gurtweil
Der größte Ortsteil bietet viel Infrastruktur, darunter das Cafe „Scheuble“ und die „Gaststube zur Schlücht“ – und das historische Hotel „Bad Bruckhaus ViaSchweiz“. Hier haben einst internationalen Gäste zur Kur genächtigt. Nicht gut einsehbar aber imposant ist die von Mauern umgebene Propstei mit Staffelgiebeln von 1662. Sie diente Äbten und Brüdern des Klosters St. Blasien als Residenz, später starben hier über 3000 Soldaten im Lazarett an Typhus.

Außerdem befindet sich in der Pater-Jordan-Straße 4a das Geburtshaus des Paters. „Auf der ‚Doppelpack‘-Wanderung von Waldshut über Gurtweil nach Tiengen kann man den Ort erkunden“, rät Stelter.
Indlekofen
Mitten im Wald, unterhalb von Indlekofen, stürzt der Haselbachwasserfall 14 Meter über einen Felsvorsprung. „Wer noch weiter dem Haselbach folgen möchte, kann das auf unserer ‚Durchatmen‘-Rundwanderung“, sagt Stefanie Stelter, „sie führt anschließend durch Indlekofen und einmal über den Hungerberg mit toller Fernsicht“.
Am Ortseingang von Aispel befindet sich der Wanderparkplatz, einkehren kann man dort im Adler (dienstags und sonntags, wieder ab Oktober).
Krenkingen
Eine der anspruchsvollsten Touren der Tourist-info-Broschüre führt durch Krenkingen: „Fernblicken“ heißt sie und verspricht genau das. „Dafür muss man aber einige Aufstiege meistern“, gibt Stelter zu.
Startet man in Detzeln, geht es erst hoch hinauf, dann hinunter nach Krenkingen und dann wieder oberhalb der St. Nikolaus-Kirche den Berg hoch. „Oben wartet ein Bänkchen, um den Aufstieg zu feiern“, lacht Stelter.
Beim Verschnaufen kann man den Blick über die einstige Heimat von Berühmtheiten wie Musiker Max Mutzke und dem Staatsminister von Wien, Freiherr Ferdinand von Fechtig (1756 geboren), schweifen lassen. Das Kellergeschoss des Geburtshauses ist erhalten (Krenkingen 38).
Oberalpfen
Wen Zahnschmerzen plagen, der ist der Sage nach hier richtig: „Die Kapelle oberhalb von Oberalpfen ist der heiligen Apollonia gewidmet“, weiß die Tourist-Info-Chefin. Sie liegt zwischen Albtalweg und Langholzweg. „Sie wird mit Zahn und Zange in der Hand dargestellt, weil sie als Schutzpatronin aller Zahnleidenden gilt.“
Unten im Dorf lockt nicht nu r der Adler mit Hausmannskost. Dort steht auch die Kapelle St. Johannes, die um 1730 erbaut wurde und eine der ältesten im Stadtgebiet ist.
Schmitzingen
Das Schlössle (Waldkircher Str. 18) ist das geschichtsträchtigste Gebäude: „Um 1780 erbaut als Landsitz des Freiherrn von Roll, wurde es 1786 erst Brauerei, dann zudem Gasthaus“, sagt Stadtarchivar Ingo Donnhauser.

„1835 hieß es ‚Zum rothen Löwen‘“. Erwandern kann man das Schmitzinger Tal und die umliegende Hügellandschaft: Oberhalb des Ortes lockt der Pfannenstiel – „ein Aussichtspunkt mit Blick ins Rheintal“, so Stelter.
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