Susann Duygu-D'Souza

Aufgrund der Corona-Pandemie kam es ab März zu bundesweiten Schulschließungen. Erst Anfang Mai öffneten in Waldshut-Tiengen die Schulen wieder schrittweise, zunächst für Prüflinge, dann auch für andere Schüler. Allerdings war bis zu den Sommerferien ein Regelbetrieb an den meisten Schulen noch nicht wiederhergestellt. Klassen wurden geteilt, Unterricht fand oft nur in den Kernfächern statt, vor allem Grundschüler wurden oft nur tageweise unterrichtet. Mit Beginn des neuen Schuljahres am kommenden Montag soll sich dies nun in Baden-Württemberg ändern: Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen, nennt es Kultusministerin Susanne Eisenmann. Wir haben bei einigen Schulleitern in der Stadt nachgefragt, was das für Schulen eigentlich bedeutet.

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Robert-Schuman-Realschule in Waldshut: Schulleiterin Lisa Bosch: „Wie vom Kultusministerium festgelegt, planen wir einen Normalbetrieb zum Schulstart und freuen uns sehr darauf, alle Schüler wieder begrüßen zu können. Allerdings haben wir bereits Szenarien erarbeitet im Falle einer Schulschließung, was hoffentlich nicht der Fall sein wird. Falls sich Schüler oder Lehrer mit dem Corona-Virus infizieren, werden wir individuell mit dem Schulamt in Lörrach, dem Schulträger und dem Gesundheitsamt agieren.“ Um das Risiko so gering wie möglich zu halten, müssen sich derzeit Reiserückkehrer auf das Virus testen lassen und der Schule muss gegebenenfalls ein negatives Testergebnis vorgelegt werden. Außerdem müssen Eltern bestätigen, dass ihre Kinder gesund seien und keine Symptome aufweisen.

An der Robert-Schuman-Realschule in Waldshut bleiben die Markierung auf dem Boden weiter bestehen. Schulleiterin Lisa Bosch will damit ...
An der Robert-Schuman-Realschule in Waldshut bleiben die Markierung auf dem Boden weiter bestehen. Schulleiterin Lisa Bosch will damit erreichen, dass sich die Schüler auf den Gängen mit Abstand begegnen. | Bild: Duygu-D'Souza, Susann
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Für Schüler, die während der Krise Defizite im Unterricht, beispielsweise durch eine mangelnde Internetverbindung erfahren haben, gibt es an der Schule derzeit zwei sogenannte Lernbrückenkurse, bei denen die beiden Kernfächer Mathe und Deutsch intensiv nachgearbeitet werden. „Dieser Unterricht läuft seit dem 31. August. Derzeit haben wir zwei solcher Klassen mit jeweils 16 Schülern“, informiert die Schulleiterin. Die ersten beiden Wochen nach Schulstart werden die Lehrer zudem in ihren jeweiligen Klassen das Material erarbeiten, was ihrer Meinung nach, nach Überprüfung des Lernstoffes, in den vergangenen Monaten zu kurz gekommen ist. Weiterhin gilt an der Realschule in den öffentlichen Bereichen wie Toiletten und Gängen eine Maskenpflicht. „Diese muss im Unterricht aber nicht getragen werden, außer bei einer 1:1-Betreuung“, sagt Lisa Bosch. Weiterhin gelten an der Schule strikte Hygienevorschriften wie gründliches Händewaschen und desinfizieren. „Außerdem achten wir darauf, dass es nicht zu Durchmischungen der einzelnen Klassen kommt. Bis auf das Fach Religion ist das bei uns gegeben. Hier gilt dann wieder die Abstandsreglung.“

Die Hygienmaßnahmen zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus bleiben an allen Schulen der Stadt weiter bestehen. Lisa Bosch, ...
Die Hygienmaßnahmen zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus bleiben an allen Schulen der Stadt weiter bestehen. Lisa Bosch, Schulleiterin der Robert-Schuman-Realschule in Waldshut, zeigt, wie es richtig geht. | Bild: Duygu-D'Souza, Susann

Klettgau-Gymnasium Tiengen: Auch hier wird es mit Start des neuen Schuljahrs wieder Regelbetrieb geben. Manfred Römersperger, Schulleiter: „Die Klassen haben wieder Normalgröße. In den Klassenzimmern herrscht keine Maskenpflicht, dafür aber in allen öffentlichen Bereichen wie auf dem Schulhof oder in den Gängen.“ Auch an dieser Schule gibt es einen Notfallplan, falls es wieder zu einer Schulschließung aufgrund der Corona-Pandemie kommen sollte: „Wir haben im vergangenem Schuljahr Erfahrungen mit dem Fernlernen sammeln können, woran wie gut anknüpfen können.“

Ein Lernbrückenkurs an der Robert-Schuman-Realschule in Waldshut: Bei einer 1:1-Betreuung gilt hier der Maskenschutz. In dem Unterricht, ...
Ein Lernbrückenkurs an der Robert-Schuman-Realschule in Waldshut: Bei einer 1:1-Betreuung gilt hier der Maskenschutz. In dem Unterricht, der seit Ende August läuft, können Schüler mit Hilfe von Lehrern Defizite, die beispielsweise während der Schulschließung durch eine mangelnde Internetverbindung beim Fernlernen aufgekommen sind, wieder ausgleichen. | Bild: Duygu-D'Souza, Susann

Grund- und Werkrealschule Gurtweil: „Wir halten uns an die Vorschriften und starten mit regulärem Unterricht“, sagt Schulleiter Bernhard Zimmermann. „Wir achten darauf, dass es zu keinen Mischungen von Schulklassen kommt. Ab Klasse fünf besteht bei uns Maskenpflicht in den öffentlichen Bereichen. Da wir eine Grundschule integriert haben, und die Schüler dort keine Maske tragen müssen, werden wir versetzte Pausen haben, so dass sich Grund- und Werkrealschüler so wenig begegnen wie möglich.“ Auch an der GWRS gibt es seit Ende August ein Lernbrückenprogramm. „Wir haben vier engagierte Lehrer, die in vier Gruppen die Kinder unterrichten.“

Theodor-Heuss-Schule Waldshut: Schulleiterin Tatjana Frauenstein: „Wir haben bei uns in den Klassenräumen und auf den Toiletten Schilder aufgehängt, die die Kinder an die Hygienevorschriften erinnern sollen.“ Eine Maskenpflicht gibt es nicht, da diese erst bei Schülern ab Stufe fünf gilt. „Deshalb achten wir verstärkt darauf, dass sich Klassen so wenig wie möglich begegnen. Nur im Bus, der die Schüler in die Sporthalle nach Dogern befördert, herrscht wie in anderen öffentlichen Bereichen auch eine Pflicht zum Tragen des Nasen-Mund-Schutzes.“ Die Schulleiterin weiter: „Wir freuen uns, dass die Sanierungsarbeiten abgeschlossen wurden, und wir nun gut aufgerüstet ins neue Schuljahr starten können.“