Waldshut – Anlässlich ihres 90. Geburtstages wollte die in Waldshut bekannte frühere Ärztin Marlene Mathé einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und Bäume pflanzen. Der Wald ist ihr ein besonderes Anliegen, und sie wollte auch ihren Enkeln ein Vorbild sein und zeigen, wie wichtig es ist, sich zu engagieren. Zu ihrer Familie gehören fünf musikalisch hochbegabte Kinder wie etwa die Geigerin Ulrike Anima Mathé, Professorin an der Musikhochschule Detmold.

Für ihre Pflanzaktion lud Marlene Mathé rund 50 Gäste in den Waldshuter Stadtwald ein. Doch dann spielte das Wetter nicht mit: Es war Dauerregen und Sturm angesagt. Also musste die Aktion für die teils von weither angereisten Gäste abgesagt werden. doch der engere Familienkreis – die Kinder, ihre Partner und zehn Enkel – entschloss sich spontan und hoch motiviert, es doch zu versuchen. Die zuständige Försterin Carmen Kellermann organisierte die Aktion: Nach einer kurzen Einführung verteilte sie die Bäumchen zusammen mit einer Schutzhülle gegen Wildbiss. So fanden 60 Bäume ihren Weg in den Waldboden.

Als Baumart hatte die Försterin die Baumhasel gewählt, auch Türkische Hasel genannt. Diese Baumart hat ihre natürliche Verbreitung in Südosteuropa und Kleinasien bis zum Kaukasus und Westhimalaja. Sie verträgt die Trockenheit gut, weshalb sie eine vielversprechende Art für die Anpassung an den Klimawandel ist. Sie hat wertvolles Holz, das besonders für den Möbelbau verwendet wird.

Die restlichen Bäumchen samt Schutzhüllen, die Marlene Mathé gespendet hatte, wurden schließlich noch zwei Tage später von Schulklassen der Grund- und Werkschule Gurtweil gepflanzt. Ende gut, alles gut. Und Marlene Mathé hofft natürlich, dass ihre Aktion vielleicht weitere Nachahmer finden wird. Durch die Aktion ist der Stadtwald nun um rund 180 Bäume reicher. Für die jungen Bäume hofft Försterin Carmen Kellermann auf zwei Monate Dauerregen und danach viel Schnee bis in den April.