Tiengen Auf dem Schulhof der Realschule Tiengen herrschte vor Kurzem ein großes Gewusel: Schülerinnen und Schüler stehen in Gruppen zusammen, diskutieren, lachen – mittendrin Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr, Deutschem Roten Kreuz (DRK) und Technischem Hilfswerk (THW). Der Grund für das ungewöhnliche Bild erklärt die Stadt Waldshut-Tiengen in einer Mitteilung: Der Schulsanitätsdienst feiert sein 15-jähriges Bestehen.

„Jeder wäre froh, ihren Einsatz nie in Anspruch nehmen zu müssen – und wenn man sie braucht, ist man dankbar, dass sie schnell und zuverlässig zur Stelle sind“, betonte Schulleiter Hans-Martin Bratzel in seiner Ansprache. Seit 2010 ist der Sanitätsdienst fest im Schulalltag verankert. Geleitet wird er von Beginn an von Lehrerin Annette Schmidt, die auch als Ausbilderin beim Deutschen Roten Kreuz tätig ist. Ihr galt an diesem Tag ein besonderer Dank, den sie jedoch bescheiden zurückwies. „Ohne Unterstützung des Teams wäre das nicht möglich.“ Gemeinsam mit dem hiesigen DRK und dem Leitenden Notarzt Daniel Arndt werden jährlich rund 15 Schülerinnen und Schüler ab Klasse 8 in Erster Hilfe geschult – bislang mehr als 200. Aktuell zählt das Team 38 aktive Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter.

Unter den Festgästen war laut Mitteilung auch das ehemalige Schulleitungsteam Helmut Meier und Margret Teufel, die den Aufbau des Sanitätsdienstes ab der ersten Stunde unterstützt hatten. Nach Tiengen gekommen war außerdem Jovin Büchner, Koordinator der Rotkreuz-Schularbeit für den gesamten Bereich des Kultusministeriums Baden-Württemberg. Er sprach der Realschule ein „dickes Kompliment“ aus: An kaum einer anderen Schule im Land sei der Schulsanitätsdienst so gut aufgestellt wie in Tiengen.

Oberbürgermeister Martin Gruner überreichte dem Team des Schulsanitätsdienstes als Wertschätzung einen gut gefüllten Korb mit Knabbereien – „damit ihr euch in euren Pausen auch einmal selbst etwas Gutes tun könnt“. In seiner Ansprache würdigte er laut Mitteilung die Jugendlichen ausdrücklich: „Der Schulsanitätsdienst ist ein starkes Zeichen für gelebte Verantwortung und Solidarität. Ich danke allen Beteiligten herzlich für ihren Einsatz über nunmehr eineinhalb Jahrzehnte.“ Darüber hinaus ermutigte er die Jugendlichen, ihr Engagement als mögliche berufliche Orientierung zu begreifen.

Ein Höhepunkt für viele jüngere Klassen war die Fahrzeugschau von DRK, Feuerwehr und dem Technischen Hilfswerk. Hier konnten die Jungen und Mädchen Technik und Ausrüstung hautnah erleben und mit Einsatzkräften ins Gespräch kommen. (pm/mvö)