Tiengen Franziska Schemel verbindet in ihren Werken eigene Fotografien mit Malerei. In den Schwarzenbergsälen im Schloss Tiengen wurde die Ausstellung mit dem Titel „Somewhere“ (deutsch: „irgendwo“) eröffnet. Aufmerksam ist Zara Tiefert-Reckermann, Beirätin der Freunde Schloss Tiengen, bei der Art in Karlsruhe auf die Künstlerin geworden, erklärte sie in ihrer Begrüßung. In die Werke führte Eduardo Hilpert ein.

Franziska Schemel hat an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart studiert und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Karlsruhe. Eine zeitlang hat sie auch in Barcelona und New York gelebt. „Ihre Bilder spielen in einem urbanen Kontext. Dort gibt es Fußgänger, die keinen Charakter haben, aber man kann sich gut in sie hineinversetzen“, erklärte Hilpert. Es sei jemand unterwegs und weise auf einen anderen Ort hin. Die Figuren seien Suchende, ohne Gewissheit, ohne festes Ziel. „Das weist ein bisschen auf unsere Zeit hin“, so Hilpert. Der Titel „Somewhere“ lasse das Publikum entscheiden, wo das ist. „Die Bilder laden zur Diskussion ein, man geht nicht einfach weiter. Die Großstadtszenen rufen Emotionen hervor. Die Kombination Malerei und Fotografie halten sich die Waage.“

Im Gespräch erklärte die Künstlerin, die gerne mit Sand, Acryl und Pigmenten arbeitet und ihre Bilder auf Büttenpapier oder Leinwand malt, dass die Figuren aus Draht und Faden bestehen. „Sie sind absichtlich sehr klein gehalten, um das Gesamtbild nicht zu dominieren.“ Die Figuren sind alleine, ständig in Bewegung, steigen eine Treppe hoch oder laufen an einen imaginären Ort. „Meine Figuren stehen alleine im Bild, sind dennoch nicht einsam, sie genießen es für sich zu sein, inmitten der Großstadt, mit ihren eigenen Gedanken und Plänen.“ Inspiriert habe sie das Großstadtleben. Die Bilder sind faszinierend, bleibt man länger davor stehen, fesselt das Spiel von Licht und Schatten ungemein.

Die Ausstellung im Schloss Tiengen ist bis 27. Juli, Mittwoch und Samstag (15 bis 18 Uhr) und Sonntag (11 bis 17 Uhr) geöffnet.