Die gut besuchte und erstmals von Zunftmeister Tobias Fritz geleitete Hauptversammlung der Bürger- und Narrenzunft Tiengen krönte die Ehrung vieler Mitglieder. Erstmals war Martin Gruner als Oberbürgermeister dabei und sagte zu den mehr als 60 Versammelten im weihnachtlich dekorierten FC-Vereinsheim: „Ihr seid Tiengen.“ Tobias Fritz sagte, dass „einiges gelaufen“ sei, und: „Wir haben auch viel vor.“
Der Zunftmeister gab einen Überblick über die Tätigkeiten und Termine in den zurückliegenden 17 Monaten seit seiner Wahl. Von Anfang an musste er „die Ärmel hochkrempeln“, um die neuen Herausforderungen stemmen zu können. Ernüchternd sei die Erkenntnis gewesen, dass die Finanzierung des Schwyzertags ins Wanken kam. Fritz sprach von einem „finanziellen Tiefschlag“, der nur durch einen Zuschuss der Stadt von 12.000 Euro bewältigt werden konnte. „Nichts mehr ist so, wie es war“, so der Zunftmeister.
Stolz verwies er auf die „herausragende Leistung aller Beteiligten“ beim „gigantischen Narrentreffen“ und beim Kreistrachtenfest, einem „Musterfest der Extraklasse“. Erfreut zeigte sich Fritz, dass Ralf Bächli ab 2024 Festwirt ist. Der Zunftmeister bedankte sich bei seinem „super Vorstandsteam“ und erwähnte vor allem seinen Vize Ralf Kögel und Ehrenzunftmeister Albert Ebner. „Wir sind wieder auf dem Weg zurück zur Stärke, wir sind wieder wer“, schloss er seinen Rückblick. Dann folgten die Berichte aus den acht Zunft-Gruppen. Darin spiegelte sich ein vielfältiges, lebendiges und spaßiges Leben der etwa 170 Zunftmitglieder. Abschließend sprach Säckelmeister Uli Jahn von einem „positiven Trend“.
Vor den Wahlen wurden die Vorstandsmitglieder Melanie Göhr (zwölf Jahre Katzenrölli) und Heidi Maier (40 Jahre Schnurrewyber) verabschiedet. Mit Beifall im Stehen bedankten sich die Versammelten vor allem bei Heidi Maier, die schon „fast alle Ehrungen der Zunft“ erhielt. Sie dankte den Zunftmitgliedern „für die ganz tollen Jahre, die ich mit euch verbracht habe“. Einstimmig wurden Annette Walde für drei Jahre als Stubenmeisterin und Ralf Siebold als Kassenprüfer gewählt.
Als „schönste Aufgabe eines Vorstandes“ bezeichnete Zunftmeister Tobias Fritz die anstehenden Ehrungen der 15 Mitglieder und summierte: „Die 495 Mitgliedsjahre sind fast so viel, wie die Zunft (520 Jahre) alt ist.“ Für 65 Jahre Mitgliedschaft wurde Gerda Wenz ausgezeichnet, Evi Rutschmann für 60 Jahre. Seit 50 Jahren gehören Eva Ganzmann, Marlies Hess und Tanja Markwirth der Zunft an, seit 40 Jahren Heidi Maier und Gisela Utz. Für 25 Jahre wurden Rolf Krämer, Michael Przybylski, Susan Banholzer und Jasmin Rothmund geehrt. Seit zehn Jahren sind Sandra Dörflinger, Madeleine Scharf, Jena Jensen und Reinhold Meier Mitglieder der Zunft.