Seit gut zwei Wochen kann in Deutschland die Corona-Warn-App auf das Smartphone heruntergeladen werden. Laut Robert-Koch-Institut ist die App mittlerweile rund 14,1 Mal installiert worden. Doch wie viele Menschen nutzen die App eigentlich in Waldshut-Tiengen? Bei einem Spaziergang durch die Innenstadt haben wir das am vergangenen Samstag für zwei Stunden getestet.
Auf unserem Weg über den Waldshuter Viehmarktplatz, entlang der Kaiserstraße mit zahlreichen Restaurants, Cafés und Eisdielen und zurück über die Wallstraße und den Wallgraben haben wir im Zeitraum von 11.30 Uhr bis 13.30 Uhr knapp 1500 Mobiltelefone geortet. Auf 332 Handys wurde die App laut SÜDKURIER-Messung festgestellt. Das entspricht einem Prozentanteil von gut 22 Prozent und liegt damit im bundesweiten Durchschnitt.
Allerdings ist dieser Wert mit Vorsicht zu interpretieren. Die SÜDKURIER-Messung ist nur eine Momentaufnahme. Sie erhebt nicht den Anspruch, repräsentativ zu sein. Wir haben bei dem Testgang durch die Innenstadt lediglich Bluetooth-Funkströme gemessen. Entsprechend konnten nur Geräte registriert werden, die Bluetooth aktiviert haben und funkten.
So funktioniert die Messung
Die Corona-Warn-App sendet eine anonymisierte Identifikationsnummer in die nähere Umgebung. Zugleich lauscht das Telefon, ob es Signale von Anderen empfangen kann. Dafür benutzt die App die Funktechnik Bluetooth, mit der man sonst drahtlose Lautsprecher, Tastaturen oder andere Geräte ansteuert.
Die Identifikationsnummern der Handys wechseln aus Datenschutzgründen zwar regelmäßig, die Informationen werden aber immer über denselben Bluetooth-Service gesendet. Dieser wiederum hat eine klare ID. Diese haben wir mit einer Smartphone-App ausgelesen. Bei der Messung fließen keinerlei persönliche Daten oder Inhalte der Geräte. Durch die wechselnde ID kann es vorkommen, dass wir Geräte doppelt gezählt haben.
App funktioniert nur auf neuen Handy-Modellen
Daneben hat auch die Technik ihre Schranken. Nicht jeder hat das neueste Smartphone-Modell in der Tasche. Auf älteren Handys funktioniert die Corona-App aber nicht. Außerdem waren in Waldshut am Wochenende viele Schweizer unterwegs, die mit der deutschen App wenig anfangen können.
Die Messung ist also eine Momentaufnahme, die aber ungefähr dem bundesweiten Stand entspricht. Laut dem Robert-Koch-Institut wurde die App in der ersten Woche nach Erscheinen über 14 Millionen Mal heruntergeladen. Bei geschätzten 60 Millionen Smartphone-Nutzern entspricht das gut 23 Prozent. Bei unserer Messung liegen wir mit gut 22 Prozent also im bundesweiten Durchschnitt.