Wehr Der Musikverein Öflingen feiert in diesem Jahr Geburtstag. Zum Auftakt seiner Veranstaltungsreihe anlässlich des 130-jährigen Bestehens wartete das große Blasorchester mit einem besonderen Konzert in der Kirche St. Ulrich auf. Bereits 30 Minuten vor Konzertbeginn war das Gotteshaus nahezu voll besetzt. Das Konzert hatte man unter den Titel „Sun des Pasturs – Hirtenklänge“ gestellt. Dazu passend präsentierte der Musikverein dem Publikum auch einen Stargast: den Schweizer Alphornbläser Stefan Grüninger. Dieser hatte sein alpines Blasinstrument mitgebracht, das früher als Hirteninstrument eingesetzt wurde.

Der Musikverein unter der musikalischen Leitung von Rolf Gallmann achtete bei der Auswahl der Stücke auf die Akustik und die Stimmung des Gotteshauses. So entstand eine Mischung von Choral über Blues und Gospels dazu eine klangliche Bergtour durch die Schweizer Alpen. Bestens vorbereitet waren die Moderatoren Sarah Probst und Tobias Thomann. Zu jedem Titel hatten sie die passenden Informationen parat.

Besonderes Klangerlebnis

Eröffnet wurde das Konzert mit dem Lobpreis „Erfreue dich Himmel, erfreue dich Erde“, den Psalm 148. Sogleich spielte der Schweizer Gast gemeinsam mit dem großen Orchester „Swiss Lady“, den größten musikalischen Exportschlager der Eidgenossen aus dem Jahre 1977. Auch wenn die Dame zwischenzeitlich etwas in die Jahre gekommen ist – sie ist bis heute ein gern gehörter Ohrwurm. Das musikalische Wechselspiel zwischen Orchester und Alphorn sorgte für ein einmaliges Klangerlebnis. Dem Publikum machte es viel Freude, diesen Titel von einem Meister auf dem Alphorn zu hören und klatschte eifrig im Takt. Der Interpret wusste nicht nur mit dieser Komposition zu gefallen, sämtliche Auftritte legte der Alphorn- und Trompetenlehrer tadellos hin.

Festlich klangvoll, aber auch ehrfurchtsvoll spielten die Damen und Herren des Orchesters. Dieses fand gerade noch so Platz im Chorraum der Kirche. Das Gotteshaus selbst erwies sich mit seiner guten Akustik wieder einmal mehr als Garant für klangvollen Hörgenuss. Dass die Öflinger Musiker auch über eine Reihe guter Solisten verfügen, war mehrfach zu hören. Dass ein Gebet wie Musik klingen kann, das bewies das Posaunen-Trio Ilona Kunzelmann, Dirk Strittmatter und Valentin Urich mit „Seven Blue“, einer modernen Version von Hirtenmusik.

Wehmütig ums Herz wurde es den Besuchern bei den gefühlvoll vorgetragenen Balladen „Wonderful Tonight“, „Layla“ und „Tears in Heaven“ von Eric Clapton. Musik anderen Kalibers war die musikalische Satire „Godfather Of Seville“ im Stile der Filmmusik aus der berühmten Filmreihe „Der Pate“. Den Auszug der Israeliten aus Ägypten beschrieb der lebhaft interpretierte Gospelsong „Wade In The Water“, arrangiert für Blasmusik von Markus Götz aus Schopfheim.

Zugaben nach Höchstleistung

Minutenlanger Applaus und Beifall im Stehen waren der Dank für 70 Minuten Hochleistung der Musikerinnen und Musiker. Bei den Zugaben überraschte der Gastinterpret Grüninger noch mit einem Beitrag auf seiner „Büchel“, einer Naturtrompete, klangähnlich dem Alphorn. Einmal mehr unterstrich das Orchester unter Leitung von Rolf Gallmann, warum es zu den Besten im Blasmusikverband Hochrhein zählt.