Weilheim – Durch die immer extremere Sommerhitze leiden die Rosen sehr. „Es ist deshalb wichtig, unsere Rosen bei Trockenheit zu beobachten“, berichtet Rosenexperte Erich Boll. Rosen die unter Trockenheit leiden, lassen meist die Triebspritze hängen und bekommen bei anhaltender Trockenheit gelbe Blätter und Sonnenbrand. Im schlimmsten Fall lassen die Rosen die Blätter fallen, um die Verdunstung zu minimieren und sich am Leben zu erhalten.

„Bei diesen Symptomen sollte man wässern: Der beste Zeitpunkt zum Wässern sind die frühen Morgenstunden. Während der Mittagshitze sollten Sie nicht gießen, da die Rosen durch die starke Sonneneinstrahlung und Wassertropfen zusätzlichen Stress erfahren und die Blätter verbrennen können“, erklärt Boll. Besonders abends sollte das Laub beim Gießen trockenbleiben, da sonst Pilzkrankheiten drohen.

Ausreichend wässern

Neu gepflanzte Containerrosen brauchen mindestens drei Jahre, bis sie ausreichend verwurzelt sind. Die luftige Rosenerde von Containerrosen trocknet schnell aus und es bedarf ausreichend Wasser, um sie gründlich zu wässern. Wurzelnackt gepflanzte Rosen brauchen zwei Jahre, bis sie durchwurzelt sind und müssen in den ersten zwei Jahren bei Hitzeperioden ebenfalls ausreichend gewässert werden.

Der Tipp von Erich Boll: „Schlagen Sie in einen alten 10-Liter Plastikeimer mit einem Nagel ein kleines Loch in den Boden und stellen Sie den gefüllten Eimer zur Pflanze. Das Wasser fließt nicht schneller aus dem Eimer heraus, als es die Erde aufnehmen kann, und so kommt alles der Pflanze zugute, die dadurch ausreichend gewässert wird.“ Gut verwurzelte, mehrjährige Rosen benötigen nur bei extremer Hitze oder sandigen Böden extra Wasser.

Das sind Symptome des Übergießens: Die Pflanzen stehen voll in Blüte und trotz häufigen Gießens hängen Triebspitzen und Blüten schlaff herunter. In diesem Fall sind meist feine Haarwurzeln verfault und die Pflanze kann trotz Wässern nicht genügend Wasser aufnehmen. Wie schon im Juli-Bericht von Erich Boll beschrieben wurde, sollte bis Ende August die Abschlussdüngung mit kaliumbetonten und stickstofffreien Patentkali durchgeführt werden.

Woher kommen braune Blütenflecken? Ende Juli werden die meisten landwirtschaftlichen Flächen abgeerntet und hinterlassen karge Stoppelfelder. Jetzt erleben Rosengärten eine wahre Insekteninvasion, denn im Gegensatz zu den Stoppelfeldern wirken Rosengärten mit bunten Blüten für Insekten wie magische Oasen. Besonders an gelben Rosen kommt es jetzt im August häufig zu braunen Flecken und deformierten Blüten. Die Ursache ist nicht unmittelbar zu erkennen. Pflückt man eine Blüte und klopft sie leicht auf ein weißes Blatt Papier aus, kommen kleine Insekten zum Vorschein, die in den Rosenblüten ein neues Zuhause gefunden haben. Es handelt sich um die Blütenthripse. Die kleinen Insekten sind nur ein- bis zwei Millimeter groß und fallen meist erst auf, wenn an den Blüten braune Flecken und braune Blattränder entstehen. Bei Befall empfiehlt Erich Boll, alle befallenen Blüten zu entfernen. Hygiene ist sehr wichtig. In von Kelchblättern umschlossenen Blüten sind meistens noch keine Thripse enthalten. Wie kommt es zu gestreiften Rosen? Erich Boll wird oft gefragt, wie die Streifen, zum Beispiel Malerrosen, in die Blüten kommen. „Gestreifte Rosensorten sind keine Wunder der Natur. Ihre Streifen, die sogenannten Panaschierungen, bekommt eine Rose durch eine Virusinfektion. Keine Angst! Dieses Virus ist nicht schädlich und geht nicht auf andere Rosen über“, so Boll. Es sitzt tief verwurzelt in den Zellkernen der Rose und wird bei der Vermehrung oder auch bei der Entstehung einer neuen Rosensorte durch Kreuzung in den meisten Fällen mit vererbt.