Sebastian Klussmann, bekannt durch die Quizshow „Gefragt Gejagt“, verriet am Dienstag in der Mitgliederversammlung der Volksbank Klettgau-Wutöschingen, wie mit einfachen Mitteln und Tricks der Wissensschatz ausgebaut werden kann.
Clemens Kirchherr, Sprecher des Vorstandes, eröffnete den Abend mit ein paar Fakten zum Gastredner. Sebastian Klussmann ist Jäger bei „Gefragt Gejagt“ und zehnfacher Deutscher Meister im Quiz-Wettkampf sowie 17-facher Berliner Meister. „Wir haben eigentlich mit circa 400 Besuchern an diesem heutigen Abend gerechnet, dass wir hier so viel Zuspruch haben, hat uns sehr überrascht und wir freuen uns sehr darüber“, so Kirchherr.
Der Jäger begeistert von Anfang an
Dann kam Sebastian Klussmann auf die Bühne. Ein großer und sehr schlanker, sympathisch wirkender Mann mit buntem Hemd, Anzug und weißen Turnschuhen. Und einer Gabe, die Menschen schon ganz am Anfang zu begeistern. Offensichtlich waren viele Fans von Klussmann in der vollen Alemannenhalle in Wutöschingen.

Klussmann begann mit einer wichtigen Erklärung. Nein er macht kein „Gedächtnissport“. Er trainiert mit allen Sinnen und allen Emotionen und dies ist auch eines der Kernthemen seines Vortrages. „Informationen bleiben am besten hängen, wenn man über möglichst viele Wege diese aufnimmt. Dies hilft dem Gehirn sich besser zu vernetzen.“
Ein weiteres Kernthema: „Machen Sie sich Gedanken über Ihre Identität! Wer bin ich und wohin will ich. Das wird letztlich zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeihung.“ Das Publikum war begeistert von dem drahtigen Mann, der seine Ausführungen mittels einer Präsentation verdeutlichte.
„Es gibt soviel Interessantes zu entdecken, schauen Sie sich Straßennamen an – fragen Sie sich, woher der Name kam, auch Comics, Filme sogar Videospiele können das Wissen schnell erweitern, alleine wenn man nachforscht, woher die Namen stammen, die verwendet werden“, lautete sein Rat.
Einen wachen Blick haben und neugierig sein
Als Beispiel nannte er die Giotto. Man kennt die kleinen Kekse in Kugelform aus der Werbung. Aber woher kommt dieser Name? Er kommt tatsächlich von Giotto, einem Architekten, der den Glockenturm des Doms von Florenz entwarf. Wenn man sich die Verpackung der Süßigkeit Giotto ansieht, so kann man die Umrisse dieses Glockenturmes erkennen. Einen wachen Blick haben und neugierig sein, riet Klussmann.
Immer etwas Neues ausprobieren
Klussmann sprach über seine Zwangsneurose der Zwangswissenshandlung. Sein Tipp: Im Restaurant immer etwas bestellen, was man noch nie gegessen hat. „Reise selten zum selben Ort, gehe Umwege.“ Er selbst könne an keiner Statue vorbeigehen, bevor er nicht genau wisse, wer dieser Mensch ist, der da abgebildet ist. Bei all dem Wissenszuwachs müsse man sich aber auch mit Limitationen abfinden. Pausen einlegen und damit das Wissen auch wirklich bleibt, helfen letztlich am besten Karteikartensysteme und Wiederholungen.
Dennoch bleibt die Frage, warum eigentlich noch viel mühsam lernen, wenn Google oder Chat GPT eh schon alles wissen und man da dank Smartphone alles nachschlagen kann? Es ist viel komplexer als nur Informationsabfrage, die ein gutes Allgemeinwissen dem Inhaber bringt.
Ein gutes Allgemeinwissen ist laut Klussmann quasi unsere Brille, mit der wir die Umwelt wahrnehmen. Das lebenslange Lernen sei ein kommunikatives Bindeglied und wirke sich auf die soziale Ebene aus, „wir können uns untereinander schlicht besser verstehen“. Letztlich sei Wissen das Fundament und der Kitt, auf dem jede demokratische Gesellschaft fußt.
Kritischer Blick auf die KI
Klussmann selbst sieht den explosiven Anstieg der Künstlichen Intelligenz sehr kritisch. Es müsse von der Regierung strenge Regularien geben, sonst könne das nicht mehr kontrolliert werden, forderte er. Der witzige und sehr kurzweilige Vortrag endete mit einer Fragerunde, bei der die Besucher selbst (Quiz)Fragen stellen konnten.
Mit Dankesworten an alle Helfer, die Mitglieder der Volksbank, die diese Veranstaltung besucht haben und an den Redner Klussmann, beendete Günter Dörflinger von der Volksbank den Vortrag und eröffnete das Büfett. Klussmann stand noch über eine Stunde im Vorraum der Halle, signierte Bücher und machte unzählige Fotos mit begeisterten Besuchern.