Ofteringen – Auf den ersten Blick scheint die Kombination von Tango und Gypsy nicht sehr stimmig zu sein. Doch bereits beim ersten Musikstück, welches das Orchestra Mondo in der Klosterschüer Ofteringen gab, merkte der Zuhörer, dass diese Kombination durchaus Sinn macht und gut klingt.

Geballte Lebensfreude durch die Musik präsentierte das Quartett auf der Bühne, das die Musik nicht nur spielen, sondern sie leben sie, lieben sie. So sind besonders Anja Baldauf am Akkordeon und Raffael Müller an der Gitarre durch ihr leidenschaftliches Spiel sofort die Hauptfiguren des Konzertes. Auch der Kontrabass-Spieler Dennis Wendel, der schon mal das Instrument als Trommel missbrauchte, sowie das beeindruckende Solo des Schlagzeugers Stefan Baldauf haben die Besucher begeistert.

Mit dem argentinischen Tango Liberale, Filmmusik aus Italien der 1950er von „Seven Hills Of Rome“, deutschem Swing aus den 1920ern wie „Liebling mein Herz lässt Dich grüßen“, aber auch einem der wenigen Schweizer Tangos, dem Kriminal-Tango nahm das Quartett die Besucher auf eine Entdeckungsreise mit und führte sie in die klangliche Welt von Gypsy, Swing und Musettes. Aber bei allen Stücken, die diese Gruppe bot, war auch immer ein leichter Anklang und Einfluss durch die Musikstile des Balkans zu hören. Die Berufsmusiker aus Bayern sind das ganze Jahr auf Tour.

Allerdings haben sie auch jeweils Lehrstühle an Musikschulen. „Wir könnten auch unsere Hauptberufe aufgeben und nur auf Tour sein, aber dann müssten wir auch da spielen, wo wir nicht wirklich mit Herz dabei sind. Ich lehne auch mal einen Auftritt ab, wenn mir der Veranstalter nicht gefällt“, sagte Anja Baldauf. Das Hobby oder besser die Passion zum Beruf machen. Das hat diese Combo geschafft. Annette Loll vom Kulturring Wutöschingen ist es zu verdanken, dass dieser Abend der Extraklasse stattfinden konnte. Sie hat vor ein paar Jahren beim Jazz-Festival die Akkordeonvirtuosin Anja Baldauf angesprochen, ob sie auch ein Konzert in Ofteringen geben wolle. Mit Erfolg.