Die FDP ist so frei – die anderen Fraktionen im Allensbacher Gemeinderat dagegen sehen keine Veranlassung, sich zur Bürgermeisterkandidatur des Amtsinhabers Stefan Friedrich zu äußern. Das ist schlecht, denn das Schweigen führt zwangsläufig zu Spekulationen.

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Die Zurückhaltung lässt sich zum Beispiel so interpretieren, dass die Räte nicht hinter dem Bürgermeister stehen. Der Verzicht auf eine Positionierung jedenfalls ist nur schwerlich als Empfehlung für den Amtsinhaber auszulegen.

Eine vertane Chance

Die Verweigerung einer Debatte aber ist vor allem eine vertane Chance. Selbst wenn Stefan Friedrich der einzige Bewerber bleiben sollte, stellt eine Wahl immer eine Zäsur dar. Dabei geht es um den Amtsinhaber und die Bewertung seiner Leistung, zugleich aber um die Schärfung des Blicks für die Belange der Gemeinde.

Auf dieser Basis erst können sich Meinungen herausbilden – und dabei würden die Wählerinnen und Wähler schon gerne wissen, was die Fraktionen nach acht Jahren der Zusammenarbeit zu sagen haben. Mit Ausnahme der FDP tun sie es nicht. Das ist schwach, weil Demokratie ohne Diskussion nicht funktioniert.