Wie stark der Bauausschuss von Bodman-Ludwigshafen hinter der Linie steht, Zweitwohnungen einzudämmen und versteckten Zweitwohnungen eine Riegel vorzuschieben, zeigte sich in einer Diskussion über einen Antrag für seit Juni 2023 geöffnete Apart-Hotel bei der Ampel in der Hauptstraße in Ludwigshafen. Die Eigentümer haben nun beantragt, die Appartements, die zur Stärkung des Tourismus genehmigt worden waren, als Teileigentum einzeln veräußern zu dürfen.

Stefan Burger, Leiter Bauen und Ordnung, erklärte das Vorhaben und dass in einem städtebaulichen Vertrag zur Sicherung des Hotelbetriebs dauerhaft Zweitwohnungen ausgeschlossen werden sollen. Dennoch gab es direkt großen Gegenwind.

Der Blick von der Bergstraße aus auf Ludwigshafen im April 2023. (Archivbild)
Der Blick von der Bergstraße aus auf Ludwigshafen im April 2023. (Archivbild) | Bild: Löffler, Ramona

Gefahr von Zweitwohnungen

CDU-Rat Michael Koch sagte, er tue sich damit schwer, da immer das Ziel gewesen sei, eine Teilung zu verhindern: „Ich sehe die Gefahr für versteckte Zweitwohnungen.“ Zwar verwies Burger auf einen Fall in Bodman, wo Einzelverkäufe und der touristische Betrieb klappen, doch CDU-Rat Alessandro Ribaudo pflichtete seinem Fraktionskollegen bei.

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Einzelne Appartements könnten der Spekulation unterliegen, so Ribaudo. Ein Besitzer könnte sein Appartement vier Wochen lang bewohnen und so getarnt als Zweitwohnung nutzen. „Es muss unser Ziel bleiben, dass das Hotel in einer Hand bleibt“, forderte Ribaudo. Er wolle dem jetzigen Eigentümer nichts unterstellen, sondern die Sorge gelte möglichen Käufern. Acht einzelne Eigentümer könnte ihr jeweiliges Appartement vier Wochen im Jahr als Zweiwohnung nutzen, während ein einzelner Eigentümer von acht Einheiten das natürlich nicht könnte.

Bodenrichtwert darf nicht steigen

Zudem wies Ribaudo auf die Gefahr für den Bodenrichtwert des Bereichs mit dem Hotel hin, der durch die Verkäufe ansteigen würde. CDU-Rat Alwin Honstetter befürchtete dies auch: „Wenn Appartements zu einem hohen Preis verkauft werden, dann werden die Bodenrichtwerte exorbitant steigen. Aber umliegende Grundstücksbesitzer dürfen nicht beeinträchtigt werden.“

Bürgermeister Christoph Stolz sah die Argumente und Gefahren. „Wir haben wohnbau- und städtebauliche Ziele und werden daran gemessen, ob wir sie verfolgen können.“ Da er einiges der Vorgeschichte nicht kenne, kündigte er jedoch an, sich bei der Abstimmung zu enthalten.

Die Abstimmung fiel eindeutig aus: Sämtliche Ausschussmitglieder waren gegen die beantragte Teilung, Stolz enthielt sich. Das Apart-Hotel muss also komplett in einer Hand bleiben.