Forsteinrichtungen müssen weit im Voraus geplant werden. Die Nutzungsbedingungen für den Wald werden für zehn Jahre festgelegt. Planungen, die viele Rahmenbedingungen mit einbeziehen müssen. Dazu gehört neben dem Klimawandel und den veränderten Anbaubedingungen auch der Holzmarkt mit seinen schwankenden Preisen.
Es zeige sich, dass der Markt nicht nur von Angebot und Nachfrage bestimmt wird, sondern auch von Spekulanten. Beim Zwischenbericht nach fünf Jahren offenbarte sich im Eigeltinger Gemeinderat noch ein weiteres Problem: Es fehlt an Fachkräften, um den Plan der Forsteinrichtung umsetzen zu können.
Einhiebquote wird um 20 Prozent herabgesetzt
Deshalb wurde in der Sitzung beschlossen, die geforderte Einhiebquote um 20 Prozent zu verringern. Walter Jäger, Leiter des Kreisforstamts, mahnte die Umsetzung der neu beschlossenen Einhiebquote an. Dabei ging es ihm vor allem um die Einhaltung des Planes.

Bürgermeister Alois Fritschi wies darauf hin, dass der Eigeltinger Wald in der Vergangenheit eine wichtige Einnahmequelle gewesen sei und man nicht nur einschlagen werde, um eine Quote zu erfüllen. Gemeinderat Reiner Müller fragte nach, ob man mehr als die beschlossene Quote einschlagen dürfe, wenn der Holzmarkt bessere Preise böte. Dies bejahte Jäger.
Wald als wichtige Quelle, die es zu schützen gilt
Reiner Strähle, Leiter des Eigeltinger Forstamts, erklärte, wie der kommunale Wald bewirtschaftet werde. Man arbeite nachhaltig und wirtschaftlich. Denn der Wald habe viele Aufgaben. Dieser biete nicht nur den Rohstoff Holz und damit eine Daseinsvorsorge.
Der Wald sei als Lebensraum auch wichtig für die Artenvielfalt. Zudem werde er als Erholungsraum von Menschen genutzt. Und nicht zuletzt spiele dessen Klimafunktion eine wichtige Rolle für die Zukunft. Eine nachhaltige Waldbewirtschaftung müsse darum zuvorderst im Blick haben, dass die Wälder gesund bleiben.
Viel Privatwald wird abgeholzt
Gemeinderat Manfred Schwanz hatte nicht den Eindruck, dass wenig eingeschlagen werde: „Flapsig gesagt, scheint es, der Stähle hat den ganzen Wald umgetan.“ Doch die betroffenen Flächen seien meist nicht in kommunaler, sondern in privater Hand.
„Aktuell sehen die Bürger, wie große private Flächen abgeholzt werden“, wusste Alois Fritschi. Einfluss auf die private Nutzung habe weder Gemeinde noch Kreis. Jäger fasste zusammen: „Es beschäftigt uns täglich, wie der Wald sich entwickelt. Durchforstung gestaltet den Wald, erhöht die Resilienz des Waldes.“ Macht ihn also widerstandsfähiger.
Klimawandel muss berücksichtigt werden
Um diese Resilienz ging es auch Gemeinderätin Katja Hertell, die fragte: „Macht es Sinn, sich an Hiebsätze zu halten, wo die Trockenheit und damit auch der Schädlingsbefall den Bäumen zu schaffen macht? Wäre es im Augenblick nicht besser, nur Schadholz aus dem Wald zu nehmen?“
Die Antwort des Fachmanns: „Ja, die natürlichen Zuwachsraten sinken, wenn die Feuchtigkeit sinkt. Absterbende Buchen erschrecken uns auch. Doch sind diese nur optisch auffallend und betreffen nur ein Prozent des Waldes.“ Die Altersdurchmischung sei im Eigeltinger Wald noch gut. Bei Pflanzungen müsse man die Baumarten mit Blick auf den Klimawandel wählen und nicht auf Tradition und Wirtschaftlichkeit achten.