Auch wenn das Wetter in den vergangenen Wochen eher mild und regnerisch war, setzte die große Hitzewelle mit viel Trockenheit in den Wochen zuvor den Pflanzen in der Region zu. Für die kommenden Tage sind wieder heiße Temperaturen vorhergesagt. Was bedeutet das für die Stadtgärtnerei, die sich um die Pflanzen im Stadtgebiet kümmern muss? Und wie sollten Pflanzenbesitzer zuhause bei Hitze reagieren?
Stadtgärtner Jan Schmid und Markus Maurer, Leiter der Technischen Dienste, erklären, dass sie während heißer Phasen im Sommer deutlich mehr zu tun haben. „Ab 30 Grad müssen wir jeden zweiten Tag gießen“, berichtet Schmid. Das betreffe die Bäume, die Beete im Stadtgarten sowie die vielen Blumenkübel im Stadtgebiet, zum Beispiel beim Stadtwall.
So reagieren die Stadtgärtner auf Hitze
Entscheidend sei das Alter der Pflanzen für deren Hitzeanfälligkeit – und damit auch für den Mehraufwand. Junge Pflanzen seien anfälliger, da sie noch nicht so gut verwurzelt sind. „Die gießen wir daher sowieso dreimal pro Woche, später nur noch zwei- und dann einmal“, führt Schmid aus. Drei Jahre dauere es, bis frisch gepflanzte Bäume komplett verwurzelt sind, fügt Markus Maurer hinzu.
Besonders bei den Bäumen müsse man während Hitzewellen aufpassen, sie bräuchten in der Frühphase besonders viel Wasser. Um deren Bedarf gerecht zu werden, nutzt die Stadtgärtnerei daher sogenannte Gießsocken an den Bäumen. Diese füllt man, erklärt Schmid, mit Wasser und dann sickere dieses nur langsam in die Erde.
Bei den Blumenbeeten im Stadtgarten liege das Problem hingegen bei der dichten Bepflanzung. Schwacher Regen dringe deshalb teils gar nicht durch das enge Blätterwerk bis zu Erde durch, sondern verdampfe von den Blättern.
Diese Tipps haben die Experten für Gartenbesitzer
Maurer und Schmid erklären, es sei wichtig darauf zu achten, dass der Boden das Wasser auch gut speichern kann. Dazu könne man ihn zum einen regelmäßig auflockern, zum anderen mit Kompost anreichern. Bei Topfpflanzen solle man mit einem Untertopf arbeiten, der das Wasser hält. Allerdings sollte man Staunässe verhindern. „Lieber öfter mäßig gießen, als einmal sehr stark“, rät Schmid. Und Maurer gibt den Tipp: „Im Sommer nur in den Morgen- und Abendstunden gießen, damit das Wasser wirklich einzieht und nicht direkt verdunstet.“
Zudem seien bestimmte Pflanzen resistenter gegen Hitze und Trockenheit, zum Beispiel Geranien oder Staudenbeete. Dementsprechend gestalten die beiden gerade Verkehrsinseln im Stadtgebiet um, unter anderem vor der evangelischen Kirche in Hindelwangen, ebenso am Rathaus und am Zebrastreifen bei der Grundschule.
Insgesamt machen sich die beiden aber trotz der vermeintlich zunehmenden Hitzewellen noch keine Sorgen um die Bepflanzung im Stadtgebiet. „Wir müssen halt mehr gießen und andere Aufgaben bleiben liegen“, sagt Maurer lachend. Langfristig seien durch den Klimawandel eher Bäume gefährdet, da sie für Hitzeschäden für anfälliger seien als die Blumen im Stadtgarten oder in den Kübeln.