Engen ist bunt, Engen ist international. Dies stellen die Menschen aus mehr als 70 unterschiedlichen Nationen in Engen unter Beweis. Mit der Veranstaltungsreihe "Unser buntes Engen" stellten sich mehrere Länder vor, berichteten Geflüchtete über ihre Erlebnisse und luden zu typischen nationalen Speisen ein.
Die Reihe erhält ein Preisgeld von 20 000 Euro
Bei der Preisverleihung des bundesweiten Wettbewerbs "Kommune bewegt Welt" hat die Stadt Engen überraschend für dieses Projekt den ersten Platz in der Kategorie bis 20 000 Einwohner belegt. Im Rahmen der Auszeichnung in einem Kino in Berlin-Mitte durfte die Delegation aus dem Hegau ein Preisgeld von 20 000 Euro entgegennehmen. Bürgermeister Johannes Moser und der Integrationsbeauftragte der Stadt Engen, David Tchakouro, zogen bei einem Pressetermin ein Resümee der Länderabende und luden zur Abschlussfeier "Unser buntes Engen" ein.
Begegnung unter Bürgern
"Unser buntes Engen, das die Stadt und der Helferkreis Asyl mit elf weiteren Vereinen und Institutionen seit Oktober 2017 geplant und umgesetzt hat, war ein voller Erfolg", sagte der Integrationsbeauftragte nicht ohne Stolz. Bei den Veranstaltungen handelte es sich um nationale kulturelle Länderabende, die Migrantengruppen aus den unterschiedlichsten Ländern in Kooperation mit der Stadt und zivilgesellschaftlichen Akteuren organisierten. "Wichtig war uns, dass die Veranstaltungen keine rein städtischen Aktionen waren, sondern Begegnungen, organisiert vom Helferkreis und den Menschen aus den entsprechenden Ländern", erklärte David Tchakoura. "Die Zivilgesellschaft und die Migranten selbst haben sie ausgerichtet und gestaltet."
Ein Ziel ist es, den Zusammenhalt zu stärken
Die Abende, bei denen der Austausch im Vordergrund stand, hatten das Ziel, dass die Teilnehmer einander besser kennenlernen, Ängste abzubauen, Hintergründe von Migration und Flucht zu erläutern, die Teilhabe am gemeinschaftlichen Leben der Bürger zu fördern sowie den sozialen Zusammenhalt zu stärken, erläuterte David Tchakoura. "Musik und gemeinschaftliches Essen haben zur Auflockerung beigetragen und das Miteinander gefördert", erinnerte er in seinem Rückblick.
Bürgermeister lobt das Projekt
"Aus der genialen Idee unseres Integrationsbeauftragten wurde Realität", lobte Bürgermeister Johannes Moser. "Wir können heute, ein Jahr nach dem Auftakt, auf eine sehr gelungene Veranstaltungsreihe zurückblicken. Mit konstanten Besucherzahlen zwischen 200 und 300 Gästen fanden hoch informative und sehr unterhaltsame Länderabende statt, bei denen fast alle in Engen angesiedelte und integrierten Menschen sich und ihr Land vorstellen konnten. Durch diese vielfältigen Informationen haben wir die kulturelle Vielfalt unserer Stadt hervorgehoben, aber ebenso über Hintergründe der Migration informiert sowie das Zusammengehörigkeitsgefühl unserer Bürger gefördert", ist der Bürgermeister überzeugt.
Auch einen deutschen Abend gab es
Die Teilnehmerinnen des Helferkreises berichteten über ihre Erlebnisse, Eindrücke sowie die Begegnungen mit den Menschen, die sie sehr genossen hätten. Als besonders wichtig lobte Johannes Moser, "dass David Tchakoura ein gutes Händchen bei der Organisation der Veranstaltungen gezeigt hat und auch den deutschen Abend nicht vergessen hat."
Dafür wurden der Helferkreis und die Stadt gewürdigt
- Auszeichnung: Die herausragende Platzierung ist nicht die einzige Würdigung, über die sich die Organisatoren von Unser buntes Engen freuen durften. Auch beim Landeswettbewerb „Meine. Deine. Eine Welt“ belegte die Aktion den dritten Platz. Die Preise sind zweckgebunden, das Geld wird für Projekte im Bereich Migration und Entwicklung verwendet.
- Die Abende: Jeder Abend wurde von Migranten organisiert, geplant und moderiert. Menschen aus verschiedenen Ländern haben ihre Geschichten erzählt. Von Afrika über Asien und Europa waren Vertreter der unterschiedlichsten Länder an der Aktion beteiligt. Insgesamt waren es 18 Abende, inklusive Auftakt und der Abschlussfeier.
- Ablauf: Jeder Abend begann mit einem informativen Teil. Beim afghanischen Abend ging es darum, wie man als Afghane in Deutschland etwas für die Entwicklung seines Heimatlandes tun kann. Migranten sollten realisieren, dass sie ihre Stadt mitgestalten können. Am Ende jedes Themenabends stand ein gemeinsames Essen, oft gab es musikalische Auftritte.