Es ist ein Sommertag im April. Zum Glück spenden die Bäume auf dem Spielplatz am Thurgauer Platz viel Schatten. Und das soll auch so bleiben, wenn es nach den Anwohnern geht. Bei einer Spielplatzwerkstatt brachten Anwohner, darunter vor allem Familien mit Kindern, ihre Ideen für eine Umgestaltung mit.
Florian Steinbrenner, stellvertretender Leiter des Bauamts, Ines Hummel, Mitarbeiterin des Büros PlanBe sowie Joachim Dutt, bei der Gemeinde im Bauamt für den Tiefbau zuständig, nahmen sich am Samstag Zeit für die Anliegen der Bürger. Sowohl am Thurgauer Platz wie auch in Ebringen gab es die Bürgerbeteiligung, denn beide Spielplätze sollen als nächstes aufgewertet werden.

"Wir haben uns im Vorfeld alle Gottmadinger Spielplätze angesehen und fanden, dass besonders hier am Thurgauer Platz Handlungsbedarf besteht", so Ines Hummel. Der Spielplatz hat zwar große Sandkastenflächen, doch diese sind nicht besonders einladend. Teilweise waren dort auch Spielgeräte, die aber abgebaut wurden. "Ich kenne den Spielplatz seit 15 Jahren. Die Reifenschaukel war toll, besonders für die Kleineren", erinnert sich Petra Petersen. Ein besonderes Plus des Spielplatzes ist der alte Baumbestand, der Schatten spendet.

"Im Umfeld des Thurgauer Platzes wohnen sicherlich über 500 Kinder", so Florian Steinbrenner. Allerdings denkt die Gemeinde noch darüber nach, den Spielplatz zu verkleinern. Angedacht ist der Bereich, wo jetzt das Klettergerüst mit Rutsche steht. Dort könnten zwei Bauplätze entstehen und so neuen Wohnraum schaffen, sagte Florian Steinbrenner. Darauf entgegnete Daniela Soares, dass dies zu einer noch größeren Parkplatznot führe. Man sollte die Größe des Spielplatzes unbedingt beibehalten. Bemängelt wurde von Daniela Soares auch der Zustand des Sands, der oft mit Katzenkot verschmutzt sei. "Gibt es nicht auch Sand, der Katzen davon abhält, ihr Geschäft dort zu verrichten?" fragte sie.
Die Nutzer des Spielplatzes wünschen sich nicht nur mehr Bänke. Auch Mülleimer und eine Toilette stehen auf der Wunschliste. Wichtig seien auch Spielmöglichkeiten in und um Hecken, wie sie am Thurgauer Platz schon vorhanden sind. "Ich wünsche mir eine Nestschaukel, ein Klettergerüst und ein Drehkarussell", sagte die neunjährige Anja Petersen. Ein Wasserspielplatz, ein Weidentipi und eine Seilbahn waren weitere Wünsche.
In Ebringen waren ebenfalls viele Familien mit Kindern zum Spielplatz bei der Kirche gekommen, um mit den Planern zu sprechen. Dort gibt es jetzt ein Schaukel, eine Rutsche, ein Klettergerüst und zwei Wipptiere. Damit sind die Nutzer zufrieden und sie schlugen daher vor, den Bolzplatz aufzuwerten, damit auch ältere Kinder zum Zuge kommen. Dort könnte man in ein Klettergerüst investieren.
Aufwertung
Der Gemeinderat hatte 2017 eine Spielplatzkonzeption mit Prioritätenliste erstellt. Für den Spielplatz Thurgauer Platz rechnet das Büro PlanBe aus Herdwangen mit Kosten in Höhe von rund 100 000 Euro. Rund 120 000 Euro werden für den Spielplatz Riedwies benötigt und weitere 36 000 Euro sollen für die Aufwertung des Spielplatzes in Ebringen aufgewendet werden. Im Herbst wird eine Werkstatt für den Spielplatz Riedwies stattfinden. Dort sollen weitere 50 000 Euro in eine Pumptrack (Wellenbahn) für Jugendliche fließen und auch die Anneliese-Bilger-Stiftung wird voraussichtlich noch Geld für ein Projekt geben.
Informationen im Internet:www.gottmadingen.de