125 Jahre ist es her, dass in Gottmadingen eine Freiwillige Feuerwehr gegründet wurde. Jetzt wird mit dem Kreisfeuerwehrtag vom 11. bis 13. Juli dieses Jubiläum ordentlich gefeiert. Kommandant Stefan Kienzler strahlt bis zu den Ohren, wenn er von der Kameradschaft in der Wehr berichtet. Er kennt seine Truppe in- und auswendig und weiß, dass er sich auf sie verlassen kann. Das gilt nicht nur für Brände und Notlagen aller Art, sondern auch die Vorbereitung des dreitägigen Treffens aller Feuerwehren im Landkreis.

Genauer gesagt sind es 25 freiwillige Feuerwehren aus den Kreis-Gemeinden und die sechs Werk-Feuerwehren von Maggi, Fondium, Constellium, Takeda, Allweiler und dem Zentrum für Psychiatrie Reichenau. Also viele Kameraden, die sich da gegenseitig ihren Leistungsstand präsentieren.

„Der Kreisfeuerwehrtag wird immer von der Gemeinde ausgerichtet, die gerade ein Jubiläum feiert“, erklärt Stefan Kienzler die Standortauswahl. Der Gottmadinger Kommandant ist auch Mitglied im Feuerwehr-Kreisverband. In der Delegiertenversammlung wird beschlossen, welche Wehr den Kreisfeuerwehrtag ausrichten soll. „Bis 2029 sind bereits alle Termine vergeben“, sagt Kienzler. „So haben die Veranstalter genügend Zeit für die Organisation.“

Bereits am vergangenen Wochenende beteiligten sich Helfer am Aufbau des Bar-Zeltes auf dem Gelände vor der Fahrkantine.
Bereits am vergangenen Wochenende beteiligten sich Helfer am Aufbau des Bar-Zeltes auf dem Gelände vor der Fahrkantine. | Bild: Stefan Kienzler

In Gottmadingen laufen die Vorbereitungen bereits seit zwei Jahren. Vor allem die Koordination der Prüfungen für die Leistungsabzeichen ist nicht ganz einfach. „Da kommt jede Wehr mit ihren eigenen Fahrzeugen an, um sich in den verschiedenen Disziplinen zu beweisen“, schildert Kienzler die logistische Herausforderung. ‚Insgesamt zeigen 80 Gruppen mit jeweils neun Mitgliedern ihr Können.‘

Es geht um die Leistungsabzeichen in Bronze, Silber und Gold. Und weil der Leistungsnachweis Sache des Landkreises ist, hat die Feuerwehr-Medaille in Gold in Gottmadingen den Beinamen „Maus-Gold“ nach dem früheren Landrat Robert Maus, der aus Gottmadingen stammte.

Schnell wie die Feuerwehr – darum geht es

Wer also Maus-Gold haben will, der muss Prüfungen im Löschen, technischer Hilfe und in Theorie ablegen. Für Bronze reicht es, wenn die Gruppe das Löschen beherrscht, und für Silber muss man löschen und technische Hilfe leisten können. „Zwischen 15 und 20 Minuten dauern die Prüfungen“, sagt Kienzler und ergänzt: „Wenn‘s brennt, muss es auch schnell gehen.“ Ist also eine Gruppe zu langsam, ist das schlecht für das Prüfungsergebnis.

Um die Leistungsübungen zügig hintereinander abzuwickeln, beginnt die Organisation drei Monate im Voraus. Der Schiedsrichter-Obmann Harald Mehlich, ebenfalls ein Gottmadinger, prüft zusammen mit dem Kreisbrandmeister die Zugangsvoraussetzungen und koordiniert die Anmeldungen. 32 Schiedsrichter beobachten die Prüfungen. In Gottmadingen selbst bereitet das Organisationsteam das gesamte Programm vor Ort vor.

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Die Wettkämpfe finden auf dem ehemaligen Handballplatz bei der Fahr-Kantine statt. Bereits am vergangenen Wochenende haben Helfer dort auch das Bar-Zelt aufgebaut. „Wir rechnen mit schönem Wetter“, gibt sich Stefan Kienzler zuversichtlich. Der gesamte Festbetrieb soll nämlich unter freiem Himmel im Kastaniengarten stattfinden. Sollte das Wetter allerdings nicht mitspielen, so wird das Unterhaltungsprogramm kurzerhand in die Fahr-Kantine verlegt.

Allerlei Prüfungen für die Feuerwehrleute

Schon am Freitag beginnen die Prüfungen für die Leistungsabzeichen. Ab 15 Uhr werden rund 300 aktive Feuerwehrmänner und -frauen plus Zuschauer erwartet. Ab 17.30 Uhr können die Teilnehmer auf dem dafür eingerichteten Parcours beim Bauhof ihre Fitness unter Beweis stellen. „Am Samstag erwarten wir rund 800 Aktive zu den Prüfungen. Und hoffentlich viele Zuschauer“, sagt Kienzler. Am Sonntag treten dann auch noch die Jugendfeuerwehren an, um ein Leistungsabzeichen zu erhalten. Dieser Wettkampf wird vom Wettkampfleiter Sebastian Barth organisiert.

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Die vier Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr Gottmadingen werden sich in mehreren Schichten um die Versorgung der Wettkämpfer und Zuschauer kümmern. Zu allem gibt es auch ein umfangreiches Unterhaltungsprogramm und einen Kommandanten-Empfang im Rathaus.

Überhaupt lobt Kienzler die Unterstützung durch die Gemeinde in vollen Zügen. Vom Bauhof erhalte man jede Hilfe. Das Rathaus habe unkompliziert die Genehmigungen erteilt, in Gottmadingen könne man immer noch sehr viel auf dem kleinen Dienstweg erledigen. Dazu komme noch die großartige Unterstützung durch andere Vereine. „Man hilft sich immer gegenseitig“, sagt der Kommandant erfreut über die vielen Helfer. Das liegt nicht zuletzt daran, dass viele Mitglieder der Feuerwehr auch in der Narrenzunft aktiv sind.

Der Sonntag ist als Familientag geplant

Der Sonntag steht ganz im Zeichen der Familien. Vor allem die Präsenz aller Blaulichtorganisationen vom Rettungsdienst bis zur Polizei dürfte Kinder und Jugendliche anlocken. Man dürfe alles anschauen und anfassen und die Fahrzeuge betrachten, verspricht Stefan Kienzler, und das bei freiem Eintritt. Möglich sei das nur durch die Unterstützung zahlreicher Sponsoren.