Die Hitze der vergangenen Tage hat Rekorde gebrochen, doch Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius schon im Juni und fehlender Regen haben auch Auswirkungen auf die Kartoffelernte. „Die Äcker waren staubtrocken, man bringt die Frühkartoffeln nur schwierig aus dem Boden“, sagt Dieter Schoch. Die Ernte habe früh begonnen, denn bei diesem Wetter würden die Knollen ohnehin nicht mehr wachsen. In der Familie Schoch gehört Kartoffelanbau schon seit Generationen dazu, auch hohe Temperaturen im Juli und August habe es öfter gegeben. „Aber im Juni haben wir das noch nie erlebt“, weiß Schoch aus langjähriger Erfahrung.
Pflanzenkrankheit Stolbur im Hegau kein Thema
Dabei sei das Wetter im Frühjahr optimal für die Kartoffeln gewesen, denn zum Keimen bräuchten sie Wärme und ausreichend Wasser. Von der Pflanzenkrankheit Stolbur, die Anfang Juni in Teilen Deutschlands für massive Probleme sorgte, waren die Äcker der Familie Schoch nicht betroffen. „Ernteausfälle durch Schädlinge gab es bei uns noch nie“, blickt Dieter Schoch auch zuversichtlich auf die Lagerkartoffeln, die ab September geerntet werden. Da sehe es bisher noch gut aus, aber sie bräuchten jetzt dringend Wasser.
Die lehmigen Böden in Duchtlingen seien zwar schwer zu bearbeiten, aber sie enthielten viele Mineralien und würden das Wasser gut halten. Das sind ideale Voraussetzungen für Kartoffeln, aber wie Schoch erklärt: „Wenn die Bodentemperatur zu hoch wird, leiden die Kartoffelpflanzen. Das Kraut kippt auf den Boden und die Kartoffeln wachsen nicht mehr.“ Kartoffelanbau sei sehr vom Wetter abhängig, Erdäpfel bräuchten Wasser zur richtigen Zeit und in einer entsprechenden Menge. Im vergangenen Jahr habe es zu viel geregnet, was den Ertrag bei Familie Schoch um ein Drittel verringert habe.
Freude über die ersten Frühkartoffeln
In diesem Jahr haben Schochs acht Sorten in den Boden gebracht, davon drei Sorten Frühkartoffeln. Frisch geerntet leuchten sie goldgelb aus den Körben. „Man freut sich jedes Jahr wieder auf die ersten Frühkartoffeln, die Leute warten auch schon darauf“, ist Dieter Schoch froh, dass er das Lager wieder auffüllen kann.