Bei einem dramatischen Unfall auf der B33 kam vergangenen Samstag eine 23-jährige Frau ums Leben und der 24-jährige Fahrer des Wagens wurde schwer verletzt. Laut ersten Informationen der Polizei wurden außerdem zwei Ersthelfer sowie zwei Polizeibeamte leicht verwundet. Der organisatorische Einsatzleiter des Deutschen Roten Kreuz (DRK) Tobias Mayer berichtet nun sogar von sechs Ersthelfern, die bei Rettung verletzt wurden. Das verunglückte Auto war von der Fahrbahn abgekommen und infolgedessen in den Mast einer Schilderbrücke gerast. Diese brach daraufhin zusammen und stürzte auf die Straße.

Es kommt die Frage auf: Wie kann das passieren? Und warum erhielten Ersthelfer nicht nur Applaus, sondern auch viel Frust?

Der betroffene Teil der B33 von oben.
Der betroffene Teil der B33 von oben. | Bild: Hannah Deckwerth

Das Regierungspräsidium Freiburg erklärt auf Anfrage, dass davon ausgegangen wird, dass es eine Kombination aus Aufprall und Hitzeentwicklung war, die schließlich zum Einsturz der Schilderbrücke geführt habe. Die Schilderbrücke soll nun zeitnah und gemäß dem neuesten Regelwerk für Ingenieurbauwerke, inklusive einer Anprallsicherung aus Beton, erneuert werden.

Autos mussten mit Polizeibegleitung umdrehen

Der Einsatzleiter des DRK berichtet dem SÜDKURIER von einem intensiven Einsatz an diesem heißen Samstag. Nachdem der Rettungsdienst die Versorgung der Verletzten gewährleistet hatte, widmete er sich den im Stau festsitzenden Autofahrern. Da kein Vorbeileiten an der Unfallstelle möglich war, mussten die Fahrzeuge blockweise, durch Polizei begleitet, umkehren. Dadurch kam es schnell zu einem großen Rückstau. Betroffen waren von der Ausfahrt Steißlingen bis zur Unfallstelle ungefähr 350 Autos, so der DRK-Einsatzleiter.

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Die aktuelle Hitze wurde zu einer ernstzunehmenden Gefahr während der sieben Stunden andauernden Straßensperrung. Für schnelle Abhilfe war der Rettungsdienst mit insgesamt 35 Einsatzkräften vor Ort: größtenteils Mitglieder des DRK, aber auch der Johanniter und Malteser. Nahezu alle Verkehrsteilnehmer zeigten sich sehr dankbar über die Unterstützung des Rettungsdienstes. Aber nicht alle.

Attacke und Applaus für die Helfer

Wütende Betroffene griffen die Helfer teils verbal an, wie der Einsatzleiter schildert. Und das, obwohl die Einsatzkräfte des Rettungsdienstes schnellstmöglich damit begannen, die Fahrbahn abzufahren, um die Betroffenen zu versorgen. Im Zuge dessen wurden zuerst Medikamente ausgegeben. Später wurden dann alle mit Getränken versorgt und sogar Süßigkeiten an Kinder ausgegeben. Dafür hätten die Helfer zahlreiche dankbare Worte erhalten, manche Betroffenen hätten ihnen sogar applaudiert.

Weitere Details zum Unfall sind bislang nicht bekannt, da das Polizeipräsidium Konstanz dazu auf Nachfrage bislang (Stand Donnerstag, 3. Juli) keine weiteren Angaben macht.