Steißlingen Ein Hitzerekord toppt den anderen in diesen Tagen, Schweißperlen rinnen nicht nur bei körperlicher Anstrengung von der Stirn. Die hochsommerlichen Temperaturen belasten die Menschen im Hegau – und darüber hinaus.
Auch die Sitzung des Steißlinger Gemeinderats war geprägt von Hitze (circa 29 Grad) und Baugesuchen. Durch die neuen Fenster im Sitzungssaal und geschicktes Lüftungsmanagement waren die Temperaturen erträglich. Trotzdem empfahl Bürgermeister Benjamin Mors Marscherleichterung und zog selbst das Sakko aus. Für die anwesenden Zuhörer gab es zudem Mineralwasser, denn Trinken ist wichtig bei den Temperaturen. Weitere gute Tipps gibt es im Hitzeaktionsplan der Gemeinde.
Laut diesem gibt es auch beim Storchenbrunnen einen Trinkwasserbrunnen, ein solcher ist auch für die Außenanlage der Seeblickhalle geplant. Für Abkühlungen sollen auch Nebelduschen im öffentlichen Raum sorgen. Dabei werde Hochdrucksprühnebel durch spezielle Düsen mit einem Druck von bis zu 70 Bar vernebelt. Das verdunstende Wasser erzeugt eine angenehme Kühlung von bis zu zwölf Grad. Der feine Sprühnebel fühlt sich trocken und erfrischend auf der Haut an. Im Gegensatz zu herkömmlichen Sprühsystemen sind die Wassertropfen sehr klein. Welche Standorte sich hierfür bewähren, wird derzeit mit einer mobilen Nebeldusche getestet.
Derzeit steht sie derzeit hinter der Torkel auf der Außenfläche in Richtung Gasthaus Lamm.
Die Hitze führt aber auch zu ganz anderen Gedanken: Eine Idee hatte ein Bürger, um genau diesen Bereich und damit die Dorfmitte weiter zu beleben. Er schlug vor, hier eine Boule-Bahn zu errichten. Es gebe hierfür Interesse von einigen Bürgern und damit würde auch die deutsch-französische Freundschaft innerhalb der Gemeinde belebt. Bürgermeister Benjamin Mors versprach zu prüfen, ob dies möglich sei. Denn nicht immer sei es so, dass etwas allen Freude bereite. Unter anderem wolle er das Thema Lärmbelästigung vor der Umsetzung mit den Anwohnern sorgfältig besprechen.
Neben den großen Baugesuchen bei Dachser im Industriegebiet und der Außenanlage der Seeblickhalle waren der Neubau von zwei Mehrfamilienhäuser mit neun Wohneinheiten und einem Einfamilienhaus ebenso Thema wie der Umbau eines Wohnhauses. Allen Anträgen wurde zugestimmt.
Zudem wurde der Vergabe der restlichen sieben Bauplätze des Baugebiets Tal-Erweiterung und eines Bauplatzes im Gewann Korisgaß gemäß der Vergaberichtlinien zugestimmt. Über Baugebiete werde man noch einmal beraten, denn es würden zwar Einfamilienhäuser nachgefragt aber keine Doppel- und Reihenhäuser. Auch Straßennamen fallen in die Hoheit des Gemeinderats, dieser beschloss, dass die künftige Straße an der verlängerten Franz-Xaver-Oexle-Straße für die Zuwegung des künftigen Wohnhauses den Namen Talhof erhält.
Schließlich konnten Bürgermeister, Bürger und Ratsvertreter ihre Jacken wieder schultern und sich auf den Heimweg machen.