Hitze, Tropennächte, Klimawandel — wer sich mit diesen Themen befasst, kommt an einer deutschen Behörde nicht vorbei. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sammelt bundesweit Wetter- und Klimadaten, darunter auch die Lufttemperatur. Mit den Daten arbeitet der SÜDKURIER regelmäßig.

Im Zuge der Berichterstattung über die Hitze der vergangenen Tage kamen bei unseren Lesern Fragen auf. Denn die Temperaturen, die der DWD erhoben und der SÜDKURIER publiziert hat, stimmen nicht immer mit den selbst gemessenen Werten der Leser überein — insbesondere in der Innenstadt von Konstanz. Wo misst der DWD also?

Der DWD misst flächendeckend

Die Antwort ist: fast überall. Deutschlandweit betreibt der DWD mehr als 500 Wetterstationen. Sie sind alle in der folgenden Karte verzeichnet, über die Buttons können Sie sich die genauen Standorte der Stationen in der Region ansehen.

Zoomen Sie hinein, stellen Sie fest: Die meisten Wetterstationen stehen an den Ortsrändern, weit abseits der stickigen Innenstädte. In den offiziellen DWD-Richtlinien für Wetterstationen ist das sogar festgeschrieben: „Eine möglichst geringe Versiegelung des Erdbodens in der unmittelbaren Nähe ist anzustreben.“ Das gilt auch für Mauern oder Hauswände, die „mindestens 10 Meter entfernt sein“ sollten. Zudem muss die Lufttemperatur in zwei Metern Höhe gemessen werden.

An der Konstanzer Wetterstation stehen allerlei Geräte. Darunter auch ein Thermometer.
An der Konstanzer Wetterstation stehen allerlei Geräte. Darunter auch ein Thermometer. | Bild: Stommel, Anna
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Städte können Wärmeinseln sein

Es gibt noch viele weitere Richtlinien, die meisten zielen darauf ab, möglichst saubere Messungen ohne äußerliche Einflüsse durchführen zu können. Wetterdaten sollen repräsentativ für die Umgebung sein. In der Stadt wäre das kaum erreichbar.

Das Stadtklima unterscheidet sich von dem des Umlands. Durch die Bebauung und Versiegelung mit Beton und Asphalt heizen sich Städte heftiger auf. Dadurch wird es besonders in Hitzeperioden noch heißer. Der DWD nennt das ‚städtische Wärmeinsel‘.

Eigene Messungen für die Stadt

In den Städten misst der DWD ebenfalls die Temperatur, allerdings nicht flächendeckend. Derzeit stehen Messstationen in acht größeren Städten, Konstanz gehört ebenso wenig dazu wie die anderen Orte in der Region. Zudem nutzt der DWD nach Bedarf mobile Messeinheiten, zum Beispiel, um die Kommunen bei der Stadtplanung zu unterstützen.