Es war im Jahr 2000: Die Olympischen Spiele fanden in Sydney statt, und mit dabei war eine Mountainbikerin aus Niederhof, nach der heute auch die Mehrzweckhalle in Niederhof benannt ist. Sabine Spitz, damals 28 Jahre alt, hatte es geschafft, sich für die Spiele zu qualifizieren und erreichte einen beachtlichen neunten Platz.

Aber das war erst der Anfang. Die Erfahrung von Olympia 2000 war für die gelernte Chemielaborantin, die erst mit 23 Jahren zum Wettkampfsport gekommen war, ein mächtiger Antrieb, ihre Karriere weiter voranzutreiben und sich jahrelang in der Weltspitze zu etablieren. Olympisches Gold, Silber und Bronze, zweimalige Weltmeisterin, vierfache Europameisterin, 20-mal Deutsche Meisterin und unzählige internationale Titel sind die Bilanz dieser außergewöhnlichen Mountainbikerin, als sie sich im Jahr 2019 nach 26 Jahren vom Profisport verabschiedete.

Für Spitz zählt der olympische Gedanke: dabei sein

Das Bike-Magazin fragte Sabine Spitz damals, was die erste Olympiateilnahme für sie bedeutete: „Sydney hat mir einen unglaublichen Motivationsschub gegeben. Man trifft Sportler, die man selbst nur aus dem Fernsehen kennt, und man selbst ist so klein mit Hut. Mensch, dachte ich, die sind mit dem Ziel da, eine Medaille zu gewinnen. Für mich zählte erst mal nur der olympische Gedanke, also überhaupt dabei zu sein. Das Deutsche Haus war in Laufdistanz zum olympischen Dorf. Ich war bei vielen Ehrungen dabei. Da wusste ich: Dieses Mal ist es noch zu früh. Aber nächstes Mal möchte ich auch da oben stehen.“

In Athen gewinnt Sabine Spitz Bronze

Vier Jahre später in Athen gewinnt Sabine Spitz die Bronzemedaille und steht zum ersten Mal mit auf dem Treppchen. Noch einmal vier Jahre später, bei den Olympischen Spielen in Peking steht sie ganz oben und jubelt über Gold. Vier Jahre später in London macht Spitz den Medaillensatz mit Silber komplett.

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Die sportlichen Erfolge spiegeln sich in vielen Auszeichnungen und Ehrungen wider. So wurde die Olympiasiegerin unter anderem in die Hall of Fame des europäischen Radsportverbandes aufgenommen, war in den Jahren 2003 und 2008 Radsportlerin des Jahres und erhielt im Jahr 2019 im Rahmen der ZDF-Gala Sportler des Jahres den „Sparkassenpreis für Vorbilder im Sport“ des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) überreicht. Spitz engagiert sich seit vielen Jahren für sozial benachteiligte Kinder und positionierte sich in ihrer gesamten Laufbahn konsequent zu einem harten Anti-Doping-Kampf.

Sabine Spitz ist auf dem Mountainbiken noch immer aktiv.
Sabine Spitz ist auf dem Mountainbiken noch immer aktiv. | Bild: Ralf Schäuble

Was macht die Mountainbike-Olympiasiegerin heute?

Sabine Spitz lebt inzwischen wahlweise in Südafrika und Deutschland und ist weiterhin eng mit dem Radsport verbunden. Sie ist seit diesem Jahr Botschafterin für das Projekt „Schoolbikers“ der Aktion-fahr-Rad Initiative, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Radfahren von Schülern und Jugendlichen zu fördern. In dieser Funktion unterstützt sie die Lehrkräfte mit ihrer Expertise. Im September ist sie außerdem bei den Deutschen Schülermeisterschaften im Mountainbike als Inspiration für junge Talente mit dabei.