Witzige Sprüche, lautes Gelächter und ein duftendes Rindergulasch: So sieht der traditionelle Höhepunkt des Chilbimontags bei der Waldshuter Junggesellenschaft aus. Auch Andreas Laubis, Zunftmeister der Junggesellen, bezeichnet das Gulaschessen in der Stadtscheuer als den „zweiten Höhepunkt“ der Waldshuter Chilbi. Unter tosendem Applaus des überwiegend männlichen Publikums eröffnet er die Veranstaltung mit einem Glockläuten.

Vom Katerfrühstück zur Tradition
Das Gulaschessen hat eine lange Geschichte. Ursprünglich als Katerfrühstück gedacht, gehören heute Seitenhiebe, humorvolle Sprüche und natürlich Bier fest zum Programm. Auch die Regeln sind klar: Wer Zwischenrufe während einer Rede wagt, muss sein Glas leeren, betont Laubis.

Politische Spitzen und Wortwitze
Bevor die Junggesellen und ihre Gäste zum Essen greifen dürfen, hält Laubis die Eröffnungsrede. Zunächst ehrt er Persönlichkeiten, die im vergangenen Jahr besondere Leistungen gezeigt haben. Unter den Geehrten ist auch Felix Schreiner, der diesjährige Bockgewinner. Laubis bezeichnet dessen Amt als Bockgewinner augenzwinkernd als wichtiger „als jedes eines CDU-Politikers“.

Der CDU-Abgeordnete selbst nennt den Bockgewinn den größten Erfolg seines Lebens. Er kündigt an, den Bock mit nach Berlin zu nehmen – schließlich sei er dort bereits „Bock-erprobt“. Auch ein Seitenhieb auf CSU-Chef Markus Söder fehlt nicht: Der Hashtag „Markusisst“ könne nun neu aufgezogen werden, da Markus Berst in diesem Jahr den Bockgötti gibt.
Oberbürgermeister im Kreuzfeuer der Pointen
Auch Oberbürgermeister Martin Gruner wird bedacht. In der Kategorie „gut gedacht, schlecht gemacht“ erhält er den Preis für seine Werbung: „Erst fürs Stadtradeln werben und dann am selben Tag mit dem Auto heimfahren – das geht nicht“, kommentiert Laubis spitz.

Frauen im Mittelpunkt der Scherze
Den beiden einzigen Frauen im Publikum widmet der Zunftmeister ebenfalls eine Stichelei. Simone Hofmann und Annika Urban, Vorsitzende der Vereinigung Alt-Waldshut, lobt er scherzhaft für ihr Engagement: Sie hätten sich beim Verteilen der Chilbi-Flyer „richtig gut zurückgehalten“.
Tiengen bleibt nicht verschont
Natürlich dürfen die traditionellen Witze über Tiengen nicht fehlen. Mehrfach bekommen die Bürger des Städtles ihr Fett weg – sei es wegen ihrer angeblichen „Schön-Wetter-Einstellung“ oder im Vergleich mit „Todessern“ aus Harry Potter. Das Gelächter im Saal wird dabei immer lauter. Zum Schluss nimmt Laubis auch die IT-Panne des Bildungsministeriums aufs Korn. Mit Blick auf die 1400 offenen Stellen sagt er: „Die hätten Tiengen gut getan“ – und lächelt dabei breit ins Publikum.
Tosender Applaus und viel Gelächter
Mit „Frisch auf, frisch auf“ und gut gesättigt verlassen die Gäste die Stadtscheuer – pünktlich um 14 Uhr, wenn sich das Festzelt der Chilbi öffnet. Auch in diesem Jahr machen zahlreiche Beiträge das Gulaschessen zum heimlichen Höhepunkt der Waldshuter Chilbi. Es wird viel gelacht, getrunken und gewitzelt. Dabei kommt jeder auf seine Kosten.