Amtsmüde ist er nicht. Auch nach 16 Jahren Amtszeit sieht Michael Klinger noch viele Aufgaben vor sich. Reiflich habe er überlegt, sagt er, und dann doch eine erwartbare Entscheidung getroffen: Als Amtsinhaber will er zur Bürgermeisterwahl am Sonntag, 11. Oktober, für eine dritte Amtszeit kandidieren. Einen Rückzieher werde es nicht geben, verspricht er. Weitere Wahlversprechen will er vermeiden. „Wir haben eine Prioritätenliste, und da steht die Randegger Halle ganz oben“, nennt er einzig ein Bauprojekt, das schnell abgeschlossen werden sollte.
Ein anderes Bauprojekt, dass vor dem Abschluss steht, ist der Schulneubau. „Als nächstes muss es darum gehen, die Schule mit Leben zu füllen und den neuen Anforderungen anzupassen.“
Dabei sieht er sich auf Kurs: „Gemeinsam haben wir viel erreicht“, so seine Bilanz nach 16 Jahren. Er hat Höhen und Tiefen erlebt und erkennen dürfen, dass auch in Tiefpunkten – wie beispielsweise die Kverneland-Schließung ganz am Anfang seiner Amtszeit – Chancen verborgen sein können.

Doch auf dem Erreichten ausruhen will er sich nicht. „Ich habe Lust auf die Arbeit und die Energie dazu“, erklärt er gegenüber dem SÜDKURIER. Motivation sei die besondere Liebe zu seinem Heimatort und den Menschen, die hier leben. „Es ist eine ehrenvolle Aufgabe“, betont Klinger und hat sich für die kommenden acht Jahre Großes vorgenommen. Er will den Klimawandel angehen – nicht nur im ökologischen Sinn, sondern auch im sozialen. „Immer wichtiger wird der soziale Zusammenhalt“, erklärt er im Blick auf sein Zukunftsprogramm und die Herausforderungen im sozialen Berich von bezahlbarem Wohnraum bis zu verlässlicher Kinderbetreuung. Vieles sei in diesem Bereich bereits angestoßen: Der Sozialkreis wirke, die Nachbarschaftshilfe läuft und der Verein zur Integration neuer Mitbürger leiste tolle Arbeit.

Die nächste Herausforderung sei das Thema Bürgerbeteiligung. „Es geht darum einen Konsens zu finden, statt Singularwünsche zu befriedigen“, lautet seine Erkenntnis. Die Dorfgespräche seien da ein Werkzeug, um Bürgern die Meinungspluralität vor Augen zu führen und gegenseitiges Verständnis zu wecken. „Mit geht es darum, Prozesse anzustoßen, zu moderieren und am Laufen zu halten“, so Klinger. Kaum eine Tätigkeit sei so vielfältig, wie das Amt des Bürgermeisters. Und genau dies mache für Klinger den Reiz aus. „Die Neugier ist geblieben“, schmunzelt er, nachdem die Nachricht verkündet ist. Lange hat er sich bedeckt gehalten, doch jetzt, da im Gemeinderat die Stellenausschreibung zu beschließen war, hat Klinger seine Position öffentlich gemacht. Kreativität und das Quäntchen Nachdruck, das es für die Amtsführung brauche, die habe er nach wie vor.
In der Diskussion um die Zukunft der Eichendorfhalle rät er zu Gelassenheit. Überstützte Entscheidungen seien nicht gefragt, sondern Erkenntnisse, was tatsächlich benötigt werde. Sein Favorit: Der Ausbau der Fahrkantine zum multifunktionalen Veranstaltungssaal mit Bühnenanbau.