„Wenn wir die Verkehrswende wollen, müssen wir für Radwege sorgen“, sagt Markus Romer, Ortsvereinsvorsitzender der Freien Wähler. Die Gemeinde Gottmadingen will die Verkehrswende. Das ist in zahlreichen Diskussionen im Gemeinderat klar geworden. Aber der Weg zu einem zufriedenstellenden Radwegenetz in der Gemeinde ist weit. Zwar gibt es Fahrradstreifen, aber das Netz ist immer noch ziemlich lückenhaft. Deshalb ist die Liste der Aufgaben auf den Straßen der rund 10 000 Einwohner zählenden Gemeinde lang.

Straßensanierung als Chance für bessere Radwege

Überall dort, wo in naher Zukunft die Straßen ohnehin saniert werden sollen, sind die Chancen am größten, dass auch die Radfahrer berücksichtigt werden. So eine Straße ist die Johann-Georg-Fahr-Straße, die zum Bahnhof und zum Rathaus führt. Die Straße befindet sich in einem schlechten Zustand. Als Zubringer zum Bahnverkehr wird sie vor allem am Morgen stark frequentiert.

Busse aus Gailingen bringen dann Schüler, die in den Zug nach Singen umsteigen. Andere Schüler aus dem Dorf, die ebenfalls zu den Gymnasien in Singen gehen, kommen zeitgleich mit ihren Fahrrädern an. Parkende Autos verengen die Straße. Alles zusammen erschwert nicht nur das Radfahren, sondern erhöht auch die Unfallgefahr. Das ist alles andere als eine Ermunterung, vom Auto auf das Fahrrad und dann den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen.

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Rote Streifen geliebt und gehasst

Ein roter Fahrradstreifen in der Hilzinger Straße, in die die Johann-Georg-Fahr-Straße einmündet, zeigt, was sich die Bürger vorstellen, die sich aktiv an der Mobilitätswende in Gottmadingen beteiligen wollen. Markus Romer sagt: „Ich liebe die roten Streifen.“ Diese Meinung teilt aber nicht jeder. Das Interesse an Verbesserungen ist groß, wie eine Fahrradexkursion der Freien Wähler zu den neuralgischen Punkten im Dorf zeigte. Ohne Schere im Kopf wurden Lösungsvorschläge diskutiert. Und so wurde für die Johann-Georg-Fahr-Straße der Wunsch nach Radwegen auf jeder Straßenseite geäußert.

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Dass das Konstanzer Landratsamt als Genehmigungsbehörde einen Spiegel gegenüber der Mündung der Straße in die Hilzinger Straße abgelehnt hat, können die Radler überhaupt nicht verstehen. Autofahrer müssen weit in die Hilzinger Straße hineinfahren, um zu sehen, ob diese frei ist. Das bedeutet, dass sie den Fahrradstreifen im Mündungsbereich blockieren.

Die Johann-Georg-Fahr-Straße soll saniert werden. Rechts ist ein neuer Gebäudekomplex geplant. Radfahrer wünschen sich auf beiden ...
Die Johann-Georg-Fahr-Straße soll saniert werden. Rechts ist ein neuer Gebäudekomplex geplant. Radfahrer wünschen sich auf beiden Straßenseiten Radwege. | Bild: Trautmann, Gudrun

Die Chance, dass sich in der Johann-Georg-Fahr-Straße etwas für die Radfahrer tut, steht nicht schlecht. Die Straße soll ohnehin saniert werden und für das Grundstück neben der Bahnlinie gibt es Baupläne. „Wenn wir jetzt unsere Vorschläge einbringen, können sie berücksichtigt werden“, sagt Markus Romer. Zu einem späteren Zeitpunkt nachbessern wäre schwieriger.