Das Jahr 2023 neigt sich dem Ende zu. Da ist es höchste Zeit für ein Rückblick: Was hat die Gemeinde Hilzingen im zurückliegenden Jahr beschäftigt? Bei der Rückschau wird klar: Es wurde Vieles wurde bewegt. So hat sich 2023 finanziell besser entwickelt als ursprünglich angenommen. Insbesondere haben die Einnahmen aus der Gewerbesteuer tüchtig zugelegt.
So kann man nun zum Jahreswechsel im laufenden Betrieb doch von einem positiven Ergebnis von 130.000 Euro ausgehen. Andererseits fehlen im Bereich der Investitionen auf der Habenseite Erlöse aus geplanten Grundstücksverkäufen. Sie ließen sich aufgrund der Zurückhaltung beim Hausbau nicht mehr realisieren.
Betreuungssituation entspannt sich beträchtlich
Prägend waren infrastrukturelle Verbesserungen. Bereits im Januar konnte der neue katholische Kindergarten St. Mauritius in Weiterdingen in Betrieb gehen. Dadurch, und durch die Einrichtung einer zweiten Kindergarten-Gruppe in Schlatt am Randen, hat sich die Betreuungssituation beträchtlich entspannt. Es mangelt allerdings weiterhin an Krippenplätzen. Vorübergehend Abhilfe schaffen soll hier bald eine Container-Lösung.
Um die Wasserversorgung im Ortsteil Schlatt am Randen zu sichern, wurde außerdem von Binningen nach Schlatt eine Transportleitung gebaut. Schlatt bekam auch ein neues Feuerwehrhaus und ein neues Feuerwehrfahrzeug. In Binningen freut man sich seit kurzem über eine verbesserte Internetversorgung.
Geflüchtete, Kernortsanierung und Abschiede
Nachhaltigkeit, Klima- und Naturschutz spielten auch dieses Jahr wieder eine große Rolle. Aber auch das Landschaftsbild. Um dieses bestmöglich zu erhalten hat der Gemeinderat die verfügbare Fläche für Solarparks auf zehn Hektar begrenzt. Die Nachfrage ist allerdings nicht mehr so hoch, wie sie schon war: Im Augenblick liegt dem Rathaus lediglich eine einzige konkrete Anfrage vor.
Wie für alle Kommunen stellt auch für Hilzingen die Unterbringung der Geflüchteten eine Herausforderung dar. Das Problem schien durch die bevorstehende Anmietung des Hotels Am Kellhof durch den Landkreis und die Gemeinde gelöst. Zwangsläufig hat sich jetzt der Gemeinderat aber doch für eine sogenannte modulare Lösung entschieden, da die ursprüngliche Planung scheiterte. Die Container-Anlage, die mit bis zu knapp 80 Personen belegt werden kann, soll am Festplatz in Hilzingen stehen.

Weiter vorangekommen ist die Innerortssanierung – denn auch 2023 rollten in der Hauptstraße wieder die Bagger. Zudem wurde das Rathaus weiter saniert, und der Bau des Dorfplatzes Nord in Angriff genommen.
Große Veränderungen zeichneten sich für Hilzingens Katholiken ab. Pfarrer Thorsten Gompper verlässt die Seelsorgeeinheit Hohenstoffeln-Hilzingen. An seiner Stelle übernimmt vorerst Matthias Zimmermann das Amt des Leiters. Der Dekan des Dekanats Hegau ist in Hilzingen insbesondere aus seiner Zeit als Leiter des Bildungshauses für junge Christen in Weiterdingen kein Unbekannter.
Ausblick: So wird 2024
Und auch ein Blick in die Zukunft lohnt sich, auch wenn nicht alles für Freude sorgt. So ist die prognostizierte Finanzlage trüb. Hilzingen hat keine finanziellen Reserven mehr, jede Investition muss über Kredite finanziert werden. Rechnerisch ist eine Darlehensaufnahme in Höhe von 1,8 Millionen Euro geplant. Investitionen sind in Höhe von 5,4 Millionen Euro vorgesehen. Vorbehaltlich der erhofften Förderbescheide soll aber der Um- und Ausbau der Eduard-Presser–Grundschule in Riedheim beginnen. Die Schule rüstet sich damit für den Ganztagsbetrieb ab 2026.
Die Innerortssanierung mit dem Neubau der Hauptstraße vom ehemaligen Gasthof Sonne bis zur Randenbahnstraße läuft auch 2024 weiter. Als weitere große Maßnahmen sind die Sanierung des Kanals auf Gottmadinger Gemarkung vorgesehen, und die Generalsanierung des Pumpwerks und des Regenüberlaufbeckens in Binningen.
Wegen der Kommunalwahlen im Sommer müssen sich die Bewohnerinnen und Bewohner der Hilzinger Teilorte nicht zu beunruhigen: Die Dörfer werden auch im neuen Ratsgremium mit Sicherheit nicht benachteiligt, denn der Gemeinderat hat beschlossen, an der unechten Teilortswahl festzuhalten. Diese garantiert den Ortsteilen eine bestimmte Anzahl von Mandaten.
Auch kulturell wird 2024 einiges geboten werden: Vor 500 Jahren begann in Hilzingen der Bauernkrieg im Hegau. Daran wird mit einer großen Anzahl von Veranstaltungen erinnert.