Nach aufwendigen Abstimmungen und vielen Gesprächen vor allem in Hinblick auf den Denkmalschutz liegt nun die Baugenehmigung für die Sanierung und den Umbau des sogenannten Alten Rathauses in Hilzingen vor. Hier sollen unter Wahrung des historischen Charakters und vieler der historischen Baustrukturen des Gebäudes elf moderne Eigentumswohnungen entstehen.
Das Alte Rathaus, gebaut um 1870, ist eine Besonderheit. Im Erdgeschoss lag nämlich auch die Kauf- und Markthalle des Marktfleckens Hilzingen. Das Gebäude stand seit Jahrzehnten mehr oder minder leer und war dem Verfall preisgegeben. Mit Joachim Kiefer wurde dann im Jahr 2017 ein Investor für das Rathaus und das Rathaus-Areal gefunden. Kiefer sah hier die Möglichkeit, das Gebäude in seiner historischen Substanz zu erhalten und gleichzeitig darin zeitgemäßen, ansprechenden Wohnraum zu schaffen. Benachbart sollte ein Neubau mit ebenfalls elf Eigentumswohnungen entstehen. Die Arbeiten am Neubau sind bereits weit fortgeschritten, bezugsfertig wird er voraussichtlich im kommenden Frühjahr sein.
Kiefer ist Mitgeschäftsführer der KSI-Projektentwicklungsgesellschaft mit Sitz in Engen, die hier als Investor und Bauträger auftritt. Ein Schwerpunkt der Tätigkeit der KSI ist die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude. „Ich liebe alte Häuser“, legt Kiefer den Grund offen, weshalb er auch dieses nicht einfache Unterfangen in Hilzingen begonnen hat. Am Alten Rathaus hängt nicht nur das Herz des Projektentwicklers, sondern auch das vieler Hilzinger. Er werde immer wieder gefragt, wie es denn mit dem Alten Rathaus weitergeht, so Bürgermeister Holger Mayer. Um so mehr freue es ihn, dass es nun mit dem Vorhaben voran gehe. Damit werde weiterer Wohnraum in Hilzingens neuem Quartier geschaffen, das der Bürgermeister als Paradebeispiel für eine gelungene Innerortsverdichtung betrachte.
Die Baugenehmigung liegt jetzt seit kurzem vor, die Teilungserklärung ist beurkundet. Die Sanierungskosten liegen zwischenzeitlich nach sechs Jahren der Planung deutlich höher als ursprünglich kalkuliert. Oliver Graf vom Büro Graf Freie Architekten, Singen, Steißlingen, Aach, geht aktuell von einer Gesamtsumme von 7,8 Millionen Euro aus. Ein Schnäppchen wird der Kauf einer Wohnung hier also sicher nicht. Wegen des Denkmalstatus kann der Käufer aber mit hohen Steuervorteilen, einem günstigen KFW-Förderdarlehen und einem kleinen Tilgungszuschuss rechnen. Aus diesen Gründen dürfe der Startschuss für den Bau auch erst nach dem Verkauf aller Wohnungen fallen, so Kiefer. Er geht davon aus, dass das im April 2024 sein wird, das Interesse sei bereits groß.