Am kommenden Wochenende wird die Bahnholzstraße in Schlatt am Randen wieder zum Festplatz. Der Musikverein lädt zum 40. Mal zum Scheunenfest ein. Doch das Fest findet nicht mehr, wie man nach dem Namen vermuten sollte, in der Scheune statt, sondern an der Scheune unter Einbeziehung der Bahnholzstraße und den umliegenden Hofflächen.
Für das dreitägige Fest und den erforderlichen Auf- und Abbau wird die Bahnholzstraße von Donnerstag- bis Dienstagabend, also vom 14. bis 19. August, für den Durchgangsverkehr gesperrt. „Ich habe die Anfänge des Festes in den 80er Jahren miterlebt, den Tanz in der Scheune mit den Amigos, am Sonntag und Montagabend Unterhaltung durch befreundete Musikvereine, dann 1995 die Einführung des Seniorennachmittages und heute die Open-Air-Party am Samstagabend, das Fest hat sich optimal für den Musikverein weiterentwickelt,“ weiß der erste Vorsitzende Alfons Zipperer zu berichten. Er und seine Frau gehören zusammen mit den Ehepaaren Paul Jäckle und Berthold Stauder zu den sechs Helfern, die mit dem kommenden Wochenende an allen 40 Scheunenfesten im Einsatz waren.
Wenn sie zurückblicken, dann könnten sie manche Geschichten zum Besten geben. So Paul Jäckle vom Bühnenbau: „Nach vielen Diskussionen, den gegenüberliegenden Garten eventuell mit einer Bühne zu überbauen, beschloss man im Jahre 2001, einen Tag vor dem Scheunenfest, den Bühnenbau noch in diesem Jahr anzugehen. Am Samstagabend stand die Bühne.“ Die Bühne, mit der Vergrößerung des Festgeländes, mit größerem Pilswagen, mit Cocktailbar forderten wiederum Berthold Stauder, zuständig für die Elektrik. „Kein Jahr war wie das vorhergehende, mehr Anschlüsse, höherer Strombedarf, weitere Kabel“, so Stauder.
Da das Scheunenfest sich immer mehr zu einer Freiluftveranstaltung entwickelte, hofften die Schlatter natürlich immer auf schönes Wetter. „Wir können uns nicht klagen, es war oft gut, und mittlerweile kommen die Gäste auch bei schlechterem Wetter. Die rund 35 Sonnenschirme bieten auch Schutz bei Regen“, erzählt Cecile Zipperer. Inge Jäckle erinnert sich an ein starkes Gewitter 1995: „Aufgrund des heftigen Regenschauers flüchteten die Gäste in die Scheune. Die war rappelvoll, aber das Fest ging weiter und die Stimmung war hervorragend.“
Rückblickend war die Entscheidung der damaligen Vorstandschaft mit Albert Geiger und Eugen Sauter an der Spitze, im Jahre 1984 in der Scheune von Eugen Sauter das erste Scheunenfest durchzuführen, wegweisend für den Musikverein Schlatt am Randen, auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Der Termin mitten in den Sommerferien wird von den Aktiven bei der Urlaubsplanung berücksichtigt und so ist das Fest mit an die 3000 Besuchern der Höhepunkt im Vereinsjahr. Es wird zudem mitgetragen vom ganzen Dorf, sei es durch Kuchenspenden, Mithilfe oder Tolerierung der Einschränkungen.
In diesem Jahr findet bereits zum zweiten Mal nach 2015 zusammen mit dem Scheunenfest der Landesentscheid im Leistungspflügen statt. 13 Pflüger wetteifern auf den Ackerflächen zwischen Dorf und Martinshof um die Fahrkarten zur Deutschen Meisterschaft im nächsten Jahr in Sachsen. Die Eröffnung und die Siegerehrung des Entscheids finden auf der Scheunenfestbühne statt.
Sonntagsprogramm
Sonntag, 17. August: 10 Uhr Festgottesdienst, 11.15 Uhr Eröffnung Landesentscheid Leistungspflügen, 11.45 Uhr The Free Pipers of Schaffhausen, 12.15 Uhr Cläggi Musikanten; Einlagen: Fanfarenzug Castellaner aus Riedheim sowie die Musikalische Früherziehungsgruppen und Jungmusiker des Musikvereins Schlatt am Randen. Außerdem treten auf die kleinste Blaskapelle Ulkig, die Tanzgruppe Dynamite aus Überlingen am Ried und die Zumba Crew Kraftwerk. 16 Uhr Blaskapelle Die Feierei (Eintritt frei). Die Siegerehrung Leistungspflügen findet im Anschluss statt. Es gibt auch Kinderprogramm.