Der katholische Kindergarten St. Elisabeth ist in die Jahre gekommen. Doch ein Umbau, eine Erweiterung oder auch ein Neubau am jetzigen Ort ergeben wirtschaftlich und funktional keinen Sinn. Das ist das Ergebnis einer Standort- und Machbarkeitsstudie, die Joachim Binder, Chef des gleichnamigen Architekturbüros in Volkertshausen, dem Hilzinger Gemeinderat nun vorstellte.
Projekt schafft mehr Krippenplätze
Mit dem Vorhaben soll auch der Mangel an Krippenplätzen behoben werden. Insgesamt zwei Standorte kämen nach der Studie für eine Kindertagesstätte in dieser Größe in Frage. Binder erachtete das Areal Klostergasse neben dem Rathaus als sehr gut geeignet. Das sei auch der Favorit des kirchlichen Trägers, sagte er. Der Platz wäre zentral, verkehrstechnisch zwar schwierig, aber fußläufig gut angebunden. Binder erwähnte auch mögliche Synergien mit der benachbarten Schule. Die SPD im Gemeinderat fand den Standort ebenfalls am besten.
Die Mehrheit der Räte favorisierte allerdings einen Neubau nahe dem Freibad und der Christlichen Schule im Hegau. „Damit könnten wir auch leben“, so Andrea Baumann (SPD). Mit dem Klosterareal habe man ja andere Pläne, argumentierten unter anderen Sigmar Schnutenhaus (FDP) und Steffen van Wambeke (CDU) für einen Neubau am westlichen Ortsrand.
Man habe die Grundstücke des Klosterareals nicht für einen Kindergarten gekauft, sondern wolle an der Klostergasse Gastronomie und Geschäfte ansiedeln. Auch die Differenzen zwischen dem Grundstückspreis in der Ortsmitte und dem am Rand sprächen gegen diesen Standort. „Der Ankauf des Klostergassenareals muss sich refinanzieren“, so Schnutenhaus.
Lage ist für Familien bestens geeignet
Das Grundstück am westlichen Ortsrand ist groß genug für fünf Gruppen. Eine Betreuungseinrichtung könnte von der Nähe zu Schwimmbad, Spielplatz, Sportgelände und wohl auch dem nahegelegenen Kindergarten St. Martin profitieren. „Hier ist ringsum alles, was Familien und Kinder brauchen, um sich wohlzufühlen“, brachte Ralf Oßwald (FW) die Mehrheitsmeinung auf den Punkt.
Der Bring- und Holverkehr wäre gut zu organisieren, eine eventuelle Erweiterung möglich, meinten auch Heidi Schmidle (FW) und van Wambeke. „Der Betreuungsbedarf wird ansteigen“, prophezeite van Wambeke. Die Mehrheit der Räte hat aus diesen Gründen einen Neubau – für fünf Kindergarten- und Krippengruppen statt wie bisher drei Gruppen – am westlichen Ortsrand ins Auge gefasst.
Kritisch betrachtete das Gremium aber das vom kirchlichen Träger gewünschte Familienzentrum. „Das ist nicht unsere Aufgabe“, machte Michael Jäckle (FW) deutlich, dass dieses nach seiner Meinung keinesfalls wie üblich zu 90 Prozent durch die politische Gemeinde finanziert werden dürfe.