Mehrere Vorfälle in verschiedenen Städten und Gemeinden, in denen Kinder aus einem Fahrzeug heraus angesprochen worden sein sollen, machen in den sozialen Medien die Runde. In Hilzingen soll es am Mittwoch einen ähnlichen Fall gegeben haben. Dabei soll gegen 7.30 Uhr ein Mann eine Gruppe von Schülern der Peter-Thumb-Gemeinschaftsschule am Schwimmbadparkplatz aus einem grauen Bus heraus angesprochen haben.

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Die Polizei habe den Fall überprüft, wie Polizeipressesprecher Jörg Kluge auf Nachfrage mitteilt. Es gebe aber keine Hinweise, die ihn bestätigen. Auch der Schulleiter der Schule, Martin Trinkner, der über den Fall informiert war und ihn noch am Mittwoch der Polizei gemeldet hatte, bestätigt das.

Der Schulleiter rät Eltern, in solchen Fällen die Ratschläge der Polizei zu beachten. Wenn ein Kind davon erzählt, dass sie von Fremden angesprochen wurden, sollen Eltern loben, dass es sich anvertraut hat. Der Vorfall sollte der Polizei gemeldet werden. Was man hingegen vermeiden sollte, sei Gerüchte zu verbreiten. Zudem sollten Kinder generell auf derlei Vorfälle vorbereitet werden.

Kritisch bleiben im Umgang mit Nachrichten

Polizeisprecher Jörg Kluge bittet Eltern darum, solche Nachrichten auf eine zuverlässige Quelle zu prüfen und sie nicht ungeprüft weiterzuleiten. Im Zweifelsfall könne man sich mit der Polizei oder in dem Fall auch der Schulleitung in Verbindung setzen. Wenn solche Nachrichten weitergeleitet würden, entwickelten sie eine Eigendynamik und würden sich hochschaukeln. Plötzlich würden dann aus vielen Städten und Gemeinden ähnlich gelagerte Vorfälle gemeldet. Eltern und Kinder würden dadurch verunsichert und verängstigt.

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Der Vorfall in Hilzingen muss im Zusammenhang mit mehreren solchen Fällen gesehen werden. In Donaueschingen soll sich am Dienstag ein Fall ereignet haben, bei dem ein Kind aus einem Kleintransporter heraus angesprochen worden sein soll, ob es mitfahren wolle. Das tat das Kind nicht.

Fälle in Böblingen und Donaueschingen kursieren

Am Mittwoch ereignete sich ein Fall in Böblingen, bei dem die Polizei gegen einen 51-Jährigen ermittelt, der einen Jungen in einen VW Bus gezerrt haben soll. Zwei Zeugen befreiten den Jungen und hielten den Mann bis zum Eintreffen der Polizei fest. Ob ein Zusammenhang mit Donaueschingen besteht, werde laut dem Polizeisprecher geprüft.

Da beide Vorfälle in den sozialen Medien verbreitet wurden und, was zum Beispiel das Fahrzeug angeht, ähnlich gelagert seien, sieht sie die Polizei im Zusammenhang mit dem vermeintlichen Fall in Hilzingen. Auch aus Tuttlingen sei eine Meldung gekommen, dass es dort einen Vorfall gegeben haben soll. „Wir nehmen grundsätzlich jeden Hinweis ernst und prüfen ihn“, versichert Jörg Kluge. Doch die Schilderungen aus Hilzingen hätten sich nicht bestätigt.