Die Korbinian-Brodmann-Schule braucht mehr Platz. Deshalb hat Bürgermeister Florian Zindeler in der jüngsten Gemeinderatsitzung über eine Erweiterung gesprochen und was dafür nun als Erstes geschieht. Zindeler erklärte, die Schule sei ein wichtiger Punkt im Gemeindeentwicklungskonzept Hohenfels 2040.

Das Regierungspräsidium Freiburg (RP) gebe das Raumkonzept vor, deshalb müsse die Gemeinde in diesem Punkt abwarten. Er schlug vor, am besten das Gebäude komplett aufzustocken, damit bei weiterem Platzbedarf nicht ein zweites Mal gebaut werden müsse. Deshalb gab es in dieser Sitzung noch nichts zu entscheiden, da die Gemeinde zunächst die Rückmeldung des RP braucht.

Der Hohenfelser Gemeinderat tagt in der Schule, weil es um diese und den Kindergarten geht.
Der Hohenfelser Gemeinderat tagt in der Schule, weil es um diese und den Kindergarten geht. | Bild: Löffler, Ramona

Kameras wegen Vandalismus auf dem Schulhof

Florian Zindeler sprach außerdem ein Problem auf dem Schulgelände an. Dort habe es schon wiederholte Beschädigungen gegeben. Deshalb sei nun eine Kameraüberwachung geplant. Datenschutzrechtlich sei bereits alles dazu geklärt und Schilder würden aufgestellt. Die Überwachung solle nach Schulschluss und an Wochenenden aktiv sein, um Verantwortliche auf frischer Tat zu ertappen, und die Aufnahmen würden nur temporär gespeichert. Die Eltern würden in Kenntnis gesetzt, so Zindeler.

Der Bürgermeister gab kaputte Lampen, Scherben oder an die Fassade geworfene Äpfel als Beispiel für die Schaden auf dem Schulgelände. BLH-Ratsmitglied Stefan Bezikofer warf ein: „Das sind keine Kinder. Man hört sonntags Geschrei.“

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Neues Kostenmodell für die verlässliche Grundschule

Das Gremium fasste in der Sitzung noch Entscheidungen zu den Betreuungskosten der verlässlichen Grundschule und den Preisen für das Essen. Zindeler stellte eine Tabelle zur Betreuung vor. Die Kalkulation sei in Abstimmung mit der Grundschule nach dem Baukastenprinzip aufgebaut. In der Sitzungsvorlage ist eine Basis, die verlässliche Grundschule V1 aufgeführt, welche die Uhrzeiten von 7 bis 8.10 Uhr und von 11.50 Uhr bis 12.40 Uhr abdeckt. Die Zeiten V2 bis 14.30 Uhr und V2 plus V3 bis 16 Uhr sind zubuchbar. V1 für 5 Tage kostet monatlich 47 Euro. Essenkosten sind jedoch extra.

Stefan Bezikofer wunderte sich etwas über die Zahlen und hakte nach, ob der Beschluss eine Erhöhung von 20 Prozent bedeute. Kämmerer David Ossola erwiderte, das könne man nicht so einfach vergleichen oder umrechnen, da die Ferienbetreuung bisher separat gewesen sei. Nun sei im Grunde die Ferienbetreuung als Mehrwert direkt in den Preis integriert. Das Gremium stimmte der Anpassung zu.

Ein Klassenzimmer der Korbinian-Brodmann-Schule.
Ein Klassenzimmer der Korbinian-Brodmann-Schule. | Bild: Löffler, Ramona

Essen in Krippe und Kindergarten kostet jetzt mehr

Beim Essen wollen Schule und Gemeinde weiter mit der Vinzenz Service GmbH aus Sigmaringen zusammenarbeiten. Laut Ossola sei das Modell künftig für die Eltern bei der Kündigungsfrist flexibler. Gestiegene Personalkosten sowie die Lebensmittelkosten seien in den neuen Pauschalen berücksichtigt, so die Sitzungsvorlage. Weiter heißt es dort zur Entstehung der Summen: „Die Gewichtungsfaktoren im Bereich Krippe und Kindergarten wurden aufgrund von Erfahrungswerten angehoben, da die Kinder etwas mehr gegessen haben. Dadurch lässt sich die größere Steigerung gegenüber den vorherigen Pauschalen erklären.“

Der Flur in der Korbinian-Brodmann-Schule.
Der Flur in der Korbinian-Brodmann-Schule. | Bild: Löffler, Ramona

Bei einer Fünf-Tage-Essenswoche betragen die Kosten für ein Krippenkind nun 64 Euro im Monat bei 12 Monaten (bisher 58 Euro), für ein Kindergartenkind im selben Zeitraum 74 Euro (bisher 69 Euro) und bei Schulkindern bleibt es bei 75 Euro. Der Kostendeckungsgrad liege bei 68 Prozent und sei damit einigermaßen gut. Die Gemeinde trage die Differenz.

Auf eine Rückfrage von Sebastian Schmidt sagte Schulleiterin Alexandra Maier-Lipp, inzwischen sei bekannt, welche Gerichte gut ankämen. „Es sind nicht nur Nudeln mit Soße“, sagte sie und erntete dafür ein Lachen aus der Runde. Der Rat beschloss die neuen Preise einstimmig.

Alexandra Maier-Lipp, die Leiterin der Korbinian-Brodmann-Schule in Hohenfels-Liggersdorf, spricht im Gemeinderat.
Alexandra Maier-Lipp, die Leiterin der Korbinian-Brodmann-Schule in Hohenfels-Liggersdorf, spricht im Gemeinderat. | Bild: Löffler, Ramona

Die Klassen und das rein weibliche Kollegium

Alexandra Maier-Lipp hatte für die Sitzung auch einen vorbereitet Jahresrückblick und schilderte, wie es in der Schule läuft und was zu erwarten ist. Momentan gebe es 86 Schüler in vier Klassen. Diese hätten jeweils 17 bis 24 Kinder – der Klassenteiler liege bei 30. Die Schule habe derzeit genug Lehrkräfte für zwei Stunden Deutsch-Unterricht. Das Kollegium besteht rein aus Frauen, die in Teilzeit arbeiten. Zum Schuljahrswechsel gehen 16 Kinder und 17 neue kommen, so Alexandra Maier-Lipp.

Sie umriss zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen, die stattgefunden haben, zum Beispiel Autorenlesung, Projekttage oder eine Häsvorstellung an Fasnacht. Bei der Besenderung von Störchen aus dem Nest der Eckhardtsmühle sei ein Storch auf den Namen des Hirnforschers Korbinian Brodmann getauft worden, nach dem auch die Schule benannt ist, und könne im Internet verfolgt werden.

Alexandra Maier-Lipp sagte, die Anschaffung weiterer iPads für die Schule wäre gut, damit dann pro Klassenzimmer fünf bis sechs Geräten vorhanden wären. Sie fasste zusammen, wie das Schulgelände umgebaut worden sei, aber die Räume seien begrenzt. Das Foyer, in dem an diesem Abend der Gemeinderat tagte, werde auch für die Betreuung und Veranstaltungen genutzt. An diese Aspekte müsse bei der Schulhauserweiterung gedacht werden.