Gerald Jarausch

Das Baden in den beiden Strandbädern der Gemeinde Moos (Moos und Iznang) bleibt bis auf Weiteres kostenlos. Das hat man in der jüngsten Ratssitzung noch einmal bekräftigt. Damit hält die Kommune an der Regelung fest, die man nach der ersten Corona-Verordnung zusammen mit den anderen beiden Hörigemeinden beschlossen hatte. Rein rechtlich ist das Strandbad damit eine Parkanlage mit öffentlichem Seezugang, in der ein unkontrollierter Zugang möglich ist. Es gelten auf der Fläche die allgemeinen Abstandsregeln der Corona-Verordnung für öffentliche Plätze.

Für die Betreiber der beiden Strandbäder ergibt sich dadurch ein vereinfachter Umgang mit den Gästen. So muss zum Beispiel nicht von jedem Gast eine Adresse hinterlegt werden. Das wird nur notwendig, wenn diese die Gastronomie auf der Anlage in Anspruch nehmen. „Wir wollen hier keine Warteschlangen generieren“, sagte Bürgermeister Patrick Krauss in diesem Zusammenhang.

Ohnehin waren es die Strandbadbetreiber, die den Verzicht auf ein Eintrittsgeld und die damit verbundenen Erleichterungen im Betrieb favorisieren. Dadurch gibt es zunächst auch nicht die rechnerische Obergrenze von Gästen im Bad. Im Normalbetrieb mit Eintrittsgeld dürften sie in Zeiten von Corona nur einen Badegast pro zehn Quadratmeter in das Bad lassen. Damit wäre gerade einmal die Hälfte der sonst möglichen Gäste möglich. Der Aufwand, den die Pächter betreiben müssen, ist auch jetzt schon deutlich höher als zu normalen Zeiten. So müssen unter anderem die WC-Anlagen häufiger desinfiziert werden. Die Duschen bleiben weiterhin geschlossen. Aus Sicht der Gemeinde könnte der kostenlose Betrieb der Anlage „ein Nullsummenspiel werden“, wie Kämmerer Sven Leibing in der Sitzung erläuterte. Der Verwaltungsaufwand sei reduziert und würde so die Kosten senken.

Johann Breyer (hier ein Archivbild) leitete früher die DLRG Moos. Er befürchtet negative Auswirkungen der aktuellen Bedingungen auf die ...
Johann Breyer (hier ein Archivbild) leitete früher die DLRG Moos. Er befürchtet negative Auswirkungen der aktuellen Bedingungen auf die Badeaufsicht. | Bild: Arndt, Isabelle

Die Sorge, dass die Badeaufsicht unter den jetzigen Bedingungen leidet, teilt man in Rathaus nicht. Der ehemalige Vorsitzende der DLRG Moos, Hans Breyer, äußerte in der Sitzung seine Bedenken dazu. „Seitdem das Baden erlaubt ist, müssen die Pächter eine Badeaufsicht stellen“, erklärte Patrick Krauss. „Ich habe keinen Grund Kritik zu üben“, sagte er auf Nachfrage des SÜDKURIER noch einmal.

Nach seiner Kenntnis haben die Pächter Rettungsschwimmer damit beauftragt, sich um die Sicherheit der Menschen zu kümmern. Zudem halten sich die Menschen in den Bädern bisher an die Vorschriften. „Die Bürger halten von sich aus Abstand“, so Krauss. Er selbst habe sich am vergangenen Wochenende ein Bild davon gemacht, wie der Betrieb aktuell abläuft.

Bei zu starkem Andrang wird gegengesteuert

Allerdings lässt der Bürgermeister offen, ob und wann man bei Bedarf den Gästezustrom reglementiert. „Wir müssen die Entwicklung gut im Auge behalten. Wenn das überhand nimmt, müssen wir den Zustrom regeln“, sagt er. Außerdem möchte man vermeiden, dass durch den freien Eintritt in Moos übermäßig viele Gäste aus dem Umland kommen. Das würde bedeuten, dass am Ende doch die Menge der Gäste begrenzt werden müsste, falls sich zu viele Menschen auf dem Strandbadgelände befinden.

In Öhningen wird wieder Eintritt erhoben

So will man auch in Öhningen verfahren, wo seit der vergangenen Woche auf Wunsch des Pächters wieder ein Eintrittsgeld verlangt wird. Die Maximalzahl der Gäste wurde auf 800 Menschen begrenzt. „Man muss jetzt sehen, wie sich das entwickelt. Es wird sicherlich irgendwann die Schlangen geben, wenn das Wetter entsprechend ist“, sagt Bürgermeister Andreas Schmid auf Nachfrage.

Für die Zukunft könnte er sich auch ein Online-Bezahlsystem vorstellen, das die Registrierung der Personendaten an der Kasse überflüssig machen würde. „Solche System sind ja vorhanden. Das ist eine Frage der Kosten“, führt er weiter aus.