Wenn es nach dem Gesetz geht, ist die Sache eindeutig und klar: Die Post ist in Gemeinden ab 2000 Einwohner dazu verpflichtet, einen Postdienst anzubieten. Dem kommt das Unternehmen aber offenbar nur noch bedingt nach. In Deutschland soll es aktuell 140 unbesetzte Pflichtstandorte geben, wie die Bundesnetzagentur kürzlich feststellte. Die meisten davon befinden sich in ländlichen Raum.

Die Post hat keinen Standort mehr in Moos

Zu den unterversorgten Gemeinden gehört seit Ende 2022 auch Moos. Bisher war die Post ihrer Verpflichtung nachgekommen, indem ein privater Dienstleister in Dorfstraße eine Filiale betrieb. Doch mittlerweile gebe es keinen Standort der Deutschen Post mehr in Moos. Daher sucht sie derzeit händeringend einen möglichen Betreiber samt Standort.

Post kann aber trotz allem direkt in Moos abgegeben werden, wie Eva-Maria Schober betont. Sie betreibt das Geschäft „s‘Poschtlädele“ in der Dorfstraße 12. Und erklärt: Obwohl die Deutsche Post aus ihrem Geschäft ausgezogen ist und es dort keine Briefmarken des Unternehmens sowie mehr gibt, werden Briefe und Paket weiterhin angenommen. Sie werden dann eben über andere Dienstleister, etwa Arriva, GLS, UPS, DPD und Hermes verschickt. Auch sucht das Poschtlädele selbst nach keinem neuen Betreiber.

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Bürgermeister sucht mit

Die Suche nach einem neuen Standort für die Deutsche Post in Moos stellt sich als schwierig dar. Die Verwaltung der Gemeinde hat mittlerweile schon bei Einzelhändlern, Firmen und anderen potentiellen Betreibern nachgefragt, ob sie Interesse an einer Postfiliale hätten. „Bisher will das niemand machen“, sagte Patrick Krauss jetzt auf Nachfrage.

Der Bürgermeister hat durchaus ein Interesse daran, dass die Post zeitnah ihre Dienste in Moos anbieten kann. Er „fände es gut, wenn sich jemand dazu bereit erklären würde“, wie er sagt. Gleichwohl sei ihm bewusst, dass das Betreiben einer potentiellen Postfiliale in einer Größe, die seiner Gemeinde angemessen sei, kein sonderlich attraktives Geschäft wäre.

Gemeinde würde sogar Räume im Rathaus bereit stellen

Aus Erfahrung im privaten Umfeld wisse er, dass sich die Filialen besonders dann lohnen, wenn auch noch andere Dienste oder ein Einzelhandel angeboten werden können. All das macht die Suche in Moos nicht leichter. Der Bürgermeister wäre sogar bereit, Räumlichkeiten im Rathaus zu Verfügung zu stellen, falls die überhaupt im Frage kämen.

Da bisher keine Interessenten verfügbar sind, müsste die Post künftig selbst eine stationäre Einrichtung mit eigenem Personal anbieten. Laut Patrick Krauss wären die Öffnungszeiten dann vermutlich aber reduziert gegenüber dem bisherigen Angebot in der Dorfstraße.

In einer früheren Version dieses Artikels konnte der Eindruck entstehen, dass im Geschäft „s‘Poschtlädele„ gar keine Briefe und Pakete mehr angenommen werden können. Dies stimmt nicht, wie Betreiberin Eva-Maria Schober betont.