Im Mühlinger Weiler Berenberg gibt es nicht nur Pläne für eine Recycling-Anlage für Bauschutt. Mit einer Freilandanlage zur Erzeugung von Solarstrom ist nun ein weiteres Gewerbeprojekt an diesem Ort in Vorbereitung. Als Bauherr tritt die Solarcomplex AG aus Singen auf, die sich selbst als Bürgerunternehmen versteht. Installiert werden sollen 750 Kilowatt Höchstleistung auf einem Hektar Fläche. Das Grundstück liegt zwischen der Ablachtalbahn und dem Unternehmen Holzbau Mühlingen.

Dafür seien ein vorhabenbezogener Bebauungsplan und eine Änderung des Flächennutzungsplans notwendig, erklärte Bürgermeister Manfred Jüppner in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Mit drei Gegenstimmen hat das Gremium beschlossen, den Bebauungsplan aufzustellen. Für einen Teil des Grundstücks gebe es bereits einen Bebauungsplan, der für das benachbarte Bauunternehmen erstellt worden sei, so Jüppner. Die Firma habe das Teilgrundstück aber bislang nicht gekauft.

Kein Konfliktpotenzial

Ein Konflikt zeichnet sich nicht ab. Denn der Grundstücksabschnitt nahe der Holzbau-Firma bleibe frei, erklärte Karina Christen von Solarcomplex in der Sitzung. Der Grund: Bei Freilandanlagen dürfen die Solarmodule maximal 110 Meter vom Verkehrsweg entfernt liegen, was noch einige Fläche freihalte, so Christen. Auf eine Frage von Markus Traber (CDU) antwortete sie, dass keine Ausgleichsfläche notwendig werde, weil der Grund nicht versiegelt werde. Auch Beweidung wäre möglich. Und die Zufahrt zur Baustelle werde nicht durch das Zoznegger Wohngebiet führen, sagte Christen auf Anfrage von Reinhold Stroppel (CDU), sondern über einen landwirtschaftlich genutzten Weg, der direkt von der Bahnhofstraße zum Bauplatz führt. Nur die Techniker, die gelegentlich zur Wartung oder Reparatur der Anlage vorbeischauen müssen, würden den Weg durch den Hopfenbühl und vorbei am Lehrbienenstand nutzen. Dies soll vertraglich geregelt werden, so Jüppner. Und die Kosten für die Planung trage das Unternehmen.