In Öhningen wird die Energiewende weiter vorangetrieben. In seiner jüngsten Sitzung billigte der Gemeinderat Öhningen die Planung für den Nahwärmeausbau. Die Gesamtkosten könnten 1,3 Millionen Euro betragen. Bürgermeister Andreas Schmidt rechnet nach dem Abzug von Fördergeldern und Anschlussbeiträge aber nur mit Kosten in Höhe von rund 232.000 Euro für die Gemeinde. Ende 2024 könnte die Gemeindeverwaltung in die Ausschreibung gehen. Der Baubeginn könnte 2025, die Wärmelieferung Ende 2025 erfolgen.

Das Nahwärmenetz Öhningen wird mit einer Holz-Verbrennungsanlage bei der Feuerwehr und mit einer Heizzentrale bestehend aus einem Gaskessel und einem Blockheizkraftwerk an der Grundschule Öhningen mit Wärme-Energie versorgt. Aktuell werden 16 Gebäude mit Nahwärme bedient. 37 weitere Gebäudebesitzer haben nun ein Interesse an einem Anschluss an das Nahwärme-Netz bekundet.

Kapazität wäre mit den 37 Anschlüssen erreicht

Mit den 37 Anschlüssen könnte die Kapazität der Anlage erreicht werden, ohne dass ein weiterer Holzheizkessel für Hackschnitzel gebaut werden müsste. Falls der Holzheizkessel ausfallen sollte, sei jedoch ein weiterer Gaskessel in der Schule als Sicherheit für die Wärmeversorgung vorgesehen.

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Planer Jens Maier vom Ingenieurbüro IBS ging noch im Dezember 2023 von zwei Ausbaustufen mit und ohne eine Kesselerweiterung aus. Die Gemeinde sei von einer Erweiterung mit einem neuen Heizkessel vorerst abgerückt, um möglichst viele Gebäude in kurzer Zeit ans Netz anschließen zu können, sagte Maier.

Zuschüsse für die Abnehmer

Für den Wärmeabnehmer veranschlagte der Planer Kosten in Höhe von rund 12.600 Euro netto. Der Abnehmer kann auf Eigeninitiative einen Zuschuss in Höhe von rund 5600 Euro bei der Bundesförderung für effiziente Gebäude erhalten, die seine Anschlusskosten auf 9100 Euro netto reduzieren, rechnete Maier vor. Die Förderungen liegen zwischen 30 bis 50 Prozent. In Einzelfällen liegen sie sogar bei bis zu 70 Prozent mit einem Sozialbonus. Diesen Bonus könnten nur wenige beantragen.

Der Wärmepreis sei abhängig vom Verbrauch. Er setzt sich aus einem Grundpreis bis 20 Kilowatt und dem Verbrauch jedes weiteren Kilowatts sowie einem Arbeitspreis zusammen.