Das Umzugsmotto in Nenzingen lautete diesmal: „Die Moofanger reisen um die Welt und landen im Barzelt.“ Geboten wurde den Zuschauern bei diesem internationalen Umzug dabei eine Menge: Viele verrückte Kostümideen, lustige Einlagen sowie typische Fasnachtsmusik.
Die Holzer waren komfortabel unterwegs: Sie fuhren auf dem Kreuzfahrtschiff Aida, das drei kleine Beiboote mitführte. Unter deren Kartongewändern verbargen sich Motorroller, mit denen die Fahrer in Schlangenlinien übermütig hinter dem Hauptschiff herfuhren. Sie hatten Glück, dass es keine Verwarnung gab, denn Narrenbolizei Marco Riegger war weiter vorne. Er führte den Zug mit Nachwuchsbolizei Jonas Hartmann an.
Riesenpinguine, Rikscha-Fahrer und Touristen
Der Musikverein Nenzingen unter der Leitung von Christian Senger folgte. Touristen mit Reisegepäck suchten das Barzelt, während die Gruppe Dax mit drei in Saris gekleideten Frauen und einem Rikscha-Fahrer samt Gefährt durch den Ort flanierte. Die zwei Riesenpinguine aus der Antarktis schlossen sich an.
Auch Niederländer durften in der Urlaubsregion Nenzingen natürlich nicht fehlen. „Der holländische Fanclub“ bestand aus Mitgliedern der Jockel und Blätz. Sie hatten eine Choreografie einstudiert, die sie fast reibungslos vorführen und sogar wiederholen konnten. In ihrem leuchtendem Orange und wegen der großen Personenzahl fielen sie auf.

Der Turnverein Nenzingen hatte als Thema „Viva Mexico“ gewählt. Die Ponchos und Sombreros kamen in der Sonne gut zur Geltung. Einige Turner zeigten einen Handstand. Es gab Szenenapplaus. Der Narrenrat hatte extra seine Safari in Zamunda unterbrochen und sah beim Umdrehen ganz viel Rosarot: Das waren die Pink Ladies des Gesangvereins, denen – unüberhörbar – die Yetis aus Stockach folgten. Von der tollen Stimmung profitierten anschließend die „Muhwieser Schlampen“ aus Wahlwies.

Zweimal drehte sich bei diesem Umzug alles ums Fliegen: Die Gruppe „Looping Louie Flight Squadron Nenzingen“ startete in roten Overalls mit Pilotenmützen, -brillen und aufgeblasenen Schwimmringen samt Propeller durch, bevor es zum Abschluss richtig schick wurde: Die jungen Stewardessen wirkten in ihren dunkelblauen Uniformen mit Namenschildern und perfekt gestyltem Haar und Makeup eigentlich recht seriös.
Ihre Fluglinie hieß allerdings „Schorle Air“ und hatte den Zusatz: „Absturz vorprogrammiert“, wie Umzugsmoderator Achim Schuster, der kurzfristig für Routinier Lothar Meinhard eingesprungen war, verkündete.
Teilnehmer und Zuschauer verteilten sich anschließend auf das Barzelt, die Besenwirtschaften und Privathäuser, die im Ort für ihre großzügigen Angebote bekannt und beliebt sind.