Im Ortschaftsrat von Möggingen kommt es ein Jahr vor den nächsten Kommunalwahlen noch einmal zu einem Personalwechsel: Sven Jochem, der sich neun Jahre lang in dem Gremium für seinen Wohnort Möggingen eingesetzt hat, ist nicht länger Teil des Ortschaftsrates.
„Eigentlich wollte ich die vollen zwei Perioden dabeibleiben, aber gesundheitliche Gründe haben mich dazu gezwungen, etwas kürzer zu treten“, erklärte Jochem nun im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Trotz seiner Entscheidung wird sich Jochem, der hauptberuflich als Professor an der Universität Konstanz im Fachbereich Politik- und Verwaltungswissenschaft lehrt, aber weiterhin in seinem Wohnort engagieren. Denn als Vorstand der Nachbarschaftshilfe, die in diesem Jahr mit dem SPD-Bürgerpreis ausgezeichnet wurde, möchte Sven Jochem weiterhin tätig sein.
Kommunalpolitik als Herausforderung
Sein selbst gewählter Abschied wurde in der jüngsten Ortschaftratssitzung gebührend begangen. Ortsvorsteher Ralf Mayer lobte Jochem für seine „Neun Jahre selbstlosen Einsatz für die Dorfgemeinschaft“, wie er sagte. Besonders sein Engagement und seine Kompetenz bei der Entwicklung der Nachbarschaftshilfe werde auch nachhaltig im Ort wirken.
Sven Jochem selbst machte keinen Hehl daraus, dass die „Kommunalpolitik eine persönliche Herausforderung“ für ihn dargestellt hat. Als Mitglied der Dorfgemeinschaft gilt es schließlich die Interessen der Gesamtheit zu wahren, weshalb es im persönlichen Umfeld durchaus schon einmal zu Diskussionen kommen kann. Insgesamt zog er jedoch eine positive Bilanz seiner Tätigkeit. „Ich bin dankbar für die neun Jahre voller Freundschaft und Zuneigung“, sagte er.

Einsatz für Transparenz und Offenheit
Auf den Politikwissenschaftler folgt mit Ralf Stolz, dem Geschäftsführer des BUND-Landesverbandes, ein ebenfalls bekannter Akteur aus Möggingen. Als Nachrücker auf der Liste der Wählergemeinschaft Möggingen wird er nun die Arbeit aufnehmen. Da will er sich vor allem für Transparenz und Offenheit stark machen, „damit die Themen nicht nur in bestimmten Kreisen stattfinden“, wie er im Gespräch erklärte.
Seine offizielle Aufnahme in den Ortschaftsrat verschiebt sich aber noch um einige Tage. Erst in der nächsten Ratssitzung kann er seine Tätigkeit aufnehmen. Diese findet am Mittwoch, 11. Oktober, statt.