Dass man einen Lebensabschnitt abgeschlossen und den nächsten begonnen hat, merkt man unter anderem daran, wie sich auch die eigenen Wünsche ändern. Während das höchste Glück als Kind etwa noch von einem neuen Spielzeug, einem Ausflug in einen Freizeitpark oder einer dreifachen Portion Eis ausgelöst wurde, sorgte das später nicht mehr für ganz so viel Begeisterung.
Was uns wichtig ist
In der rebellischen und dauergenervten Teenagerphase standen neue CDs oder ein paar Stunden Ruhe vor den Eltern ganz oben auf der Wunschliste. Und sobald die erste eigene Wohnung bezogen wird, kommt Freude auf, wenn Wünsche erfüllt werden, die davor undenkbar waren: Eine neue Küchenmaschine, neues Parkett statt des abgewetzten alten Teppichbodens oder wenn die sorgsam gehegte Tomatenpflanze auf dem Balkon endlich Früchte trägt.
Nach mehr als einem Jahr Corona haben die größten Herzenswünsche eine Überarbeitung erfahren: Statt eines neuen Autos wäre jetzt ein Familienfest wieder schön, Urlaubsreisen haben an Bedeutung gewonnen und schon so etwas einfaches wie ein Kinobesuch hat mittlerweile Besonderheitswert.
Heiß ersehnte Impfung
Ganz oben auf meiner Wunschliste steht aktuell eine Corona-Impfung – nicht nur, damit wieder mehr Normalität in mein Leben zurückkehren kann, immerhin winken Geimpften mehr Freiheiten. Sondern auch, weil ich ein wesentlich besseres Gefühl hätte, wenn ich in geimpftem Zustand mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren und Familienmitglieder treffen könnte.
Doch der Wunsch schien lange Zeit nahezu unmöglich zu erfüllen – tage-, ja sogar wochenlang wurden die Buchungsseiten der noch einigermaßen gut erreichbaren Impfzentren aktualisiert, doch das Ergebnis war immer das gleiche: Es wurden keine freien Termine gefunden. Andere Impfwillige waren immer schneller als ich.
Der Wunsch geht doch noch in Erfüllung
Da ich auch nicht den ganzen Tag am Handy oder Computer sitzen und permanent auf Terminjagd sein konnte, kam ich lange Zeit noch nicht einmal an einen Vermittlungscode, mit dem ich einen freien Termin – hätte es ihn denn einmal gegeben – hätte buchen können. Die Enttäuschung war dementsprechend groß. Trotzdem blieb der Wunsch nicht unerfüllt: Eines Abends schließlich war es doch soweit, der Code ließ sich generieren und eine halbe Stunde später war auch ein Termin gefunden. Und ich kann sagen: Die Freude darüber war ähnlich riesig wie früher als Kind, als es das langersehnte neue Spielzeug zum Geburtstag gab.