Es ist ein Höhepunkt am Hausherrenfestwochenende, vor allem für die kleinen Radolfzellerinnen und Radolfzeller. Mehrere hundert Menschen haben sich bei der großen Schauübung am Samstagnachmittag, 19. Juli, von den Fähigkeiten der heimischen Hilfsorganisationen überzeugen können. Und diese sind wahrlich beeindruckend.
Die freiwillige Feuerwehr Radolfzell demonstrierte gemeinsam mit den Rettungskräften einen fiktiven Einsatz an der Musikschule in der Güttinger Straße. Dabei wurde ein Brand im Gebäude samt der Rettung mehrerer Personen simuliert. Den Auftakt des fiktiven Einsatzes machte die Jugendfeuerwehr, in der 10- bis 14-Jährige auf eine Laufbahn in der Feuerwehr vorbereitet werden. Und schon die Jüngsten wussten genau, was im Notfall zu tun sei. Sie rückten gekonnt als Löschzug an und brachten Teile des Brandes zum Erliegen.
Der Kommandant erklärt das Vorgehen
Im Anschluss zeigten die anderen Mitglieder der Feuerwehr ihr Können. Das wurde von den Erläuterungen des Kommandanten Tobias Oechsle begleitet, der sämtliche Vorkommnisse erklärte und mit interessanten Informationen garnierte. So verstanden die zahlreichen Zuschauer, was die Einsatzkräfte aus welchem Grund wie organisierten und wie sie solch einen Notfall strategisch angehen. Er selbst wurde in dem Einsatz von seinem Stellvertreter Stefan Moser vertreten.

Doch es gab nicht nur einen Brand zu löschen, auch Menschen mussten gerettet werden. Eine große Herausforderung für die Feuerwehrleute. In der Musikschule galt es, zwei Personen aus einem Fenster im Erdgeschoss zu retten und diese anschließend medizinisch zu versorgen. Weil es dabei keine Zeit zu verlieren gibt, musste dies gut einstudiert sein. Dazu fuhren praktisch zeitgleich mit der Feuerwehr die Sanitäter vor. Sie übernahmen die geretteten Personen und versorgten sie medizinisch.
Zudem mussten Einsatzkräfte mit Atemschutzgeräten in das Gebäude vordringen, um den Brandherd auszumachen. Ebenfalls zeitgleich fuhr der Leiterwagen der Feuerwehr vor, um eine weitere angenommene Person von dem Vordach der Musikschule zu bergen.
Viel Applaus für die Einsatzkräfte
Beobachtet wurden die Einsatzkräfte vor allem von zahlreichen Familien, die das Geschehen mit Applaus belohnten. Anschließend durften die Besucher sogar noch einmal ganz nah an die Fahrzeuge und Einsatzkräfte heran. Nach dem rund 45-minütigen Schaueinsatz durften sie die Absperrungen auf dem Gelände überqueren und die Gerätschaften ganz genau unter die Lupe nehmen.

Vor allem die Kinder unter den Besuchern hatten dabei viele Fragen, die es zu klären galt. Die Schauübung gehört seit vielen Jahren zu dem Radolfzeller Hausherrenfest und findet immer am Samstag vor dem Festwochenende statt. Für die Präsentation wird jedes Jahr ein neuer Standort und ein anderes Einsatzszenario entworfen.

Doch war für die Einsatzkräfte nach der Schauübung noch nicht Feierabend. Wegen des Gewitters am Samstagnachmittag wurden Feuerwehr, DLRG und Polizei zu zahlreichen Einsätzen am und auf den See gerufen. Es wurden gekenterte Boote gemeldet und nachts noch nach einem vermissten Schwimmer gesucht.