Die Tage der Biergartensaison 2023 sind endgültig gezählt. Doch befinden sich Seebar-Wirtin Jule Meier, der Besitzer des Bar-Pavillons Winfried Kountz sowie der OB und das Bauderzernat der Stadt Radolfzell gedanklich schon längst in den noch kommenden Sommern. Denn diese sollen möglichst viele Gäste weiterhin in der Seebar am Konzertsegel verbringen. Dafür möchten nun alle Beteiligten einen langfristigen Plan ausarbeiten.

Seebar soll langfristig gesichert werden

Bei einer Begehung der Seebar an einem nebligen Oktobervormittag betonte OB Simon Gröger den Wunsch der Verwaltung, die Seebar langfristig zu sichern. Dazu gehöre nicht nur ein neuer Pachtvertrag mit dem Besitzer Winfried Kountz, sondern auch der Neubau der Toilettenanlagen. Aktuell habe Kountz wieder nur einen Jahresvertrag bekommen, denn seine Seebar steht auf städtischem Grund. „Doch Ziel ist es, eine langfristige Vereinbarung zu treffen und der Seebar an dem Standort auch eine Zukunft zu geben“, so OB Gröger.

Keine eigenen Gästetoiletten vorhanden

Um den Betrieb der Seebar zu sichern brauche es von Seiten der Stadt die neuen Toilettenanlagen, denn die Seebar selbst verfügt über keine eigenen Toiletten. Das alte Toilettenhäuschen wird voraussichtlich abgerissen und muss neu gebaut werden. Ob an dem selben Standort oder an einem anderen, das müsse man erst noch prüfen, so Angelique Augenstein, Leiterin des Dezernats für nachhaltige Stadtentwicklung und Mobilität.

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Denn die neuen Toiletten werden mehr Platz in Anspruch nehmen. „Wir wollen die neuen Ablagen dem eigentlichen Bedarf anpassen“, so Augenstein. Da es sich um öffentliche Toiletten handelt, sollen sie auch für die Besucher des Seeufers und des Wasserspielplatzes geeignet sein. Die Stadt plane also neben Toiletten auch die Installation einer Dusche, eines Wäschetrockners und eines Wickeltisches für Erwachsene mit Behinderungen. Diese Pläne möchte die Verwaltung in der Gemeinderatssitzung im November vorstellen und die dafür notwendigen Gelder in den nächsten Haushalt einplanen.

Es stehen große Sanierungsmaßnahmen an

Doch mit den neuen Toilettenanlagen sind noch nicht alle Probleme der Seebar gelöst. Denn auch der Bar-Pavillon selbst braucht einige Sanierungsmaßnahmen. Und diese Investitionen möchte Besitzer Kountz auch tätigen, wenn die Stadt ihm und seiner Pächterin Jule Meier eine langfristige Perspektive an dem Standort bietet. Zuletzt habe er nur Jahresvertrag nach Jahresvertrag bekommen, so Kountz.

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Der ursprüngliche Plan war es, die jetzige Seebar abzureißen und mit Unterstützung eines Investors neu bauen zu lassen. Auf die Ausschreibung hatte sich allerdings niemand gemeldet. „Zum Glück“, sagt OB Simon Gröger heute, denn die Radolfzellerinnen und Radolfzellern würden die Seebar genauso lieben wie sie heute sei. Auch bei Gästen sei die Lage und das ungezwungene Angebot beliebt.

Investitionen in die Infrastruktur

Seebar-Besitzer Winfried Kountz erläuterte, es gebe viel zu tun bei der Infrastruktur des Lokals. Die Abstellfläche für den Müll sei etwas, was dringend neu gestaltet werden müsse. Auch die Scheiben der Seebar müssten ersetzt werden, da sie mit der Zeit ziemlich mitgenommen aussähen. Auf der Liste der Erneuerungsmaßnahmen stünde auch eine neue Bestuhlung, Elektrik und der Boden der Seebar.

Pächterin Jule Meier schlug vor, die Toilettenanlage mit einem Pincode-Schließsystem auszustatten, sodass die Gäste der Seebar auch nach dem Schließen der öffentlichen Toilettenanlage diese nutzen könnten. Auch sie betont die Dringlichkeit mancher Maßnahmen für die kommende Saison. Loslegen will Kountz sobald er die Bestätigung hat, dass die Seebar an dem Standort länger als ein Jahr bleiben kann.