Radolfzell in Zahlen, Daten, Fakten

Kreis: Konstanz

Bevölkerung: 32.043

Fläche in Hektar: 5855

Einwohner pro km²: 547

Pendler: ein 11.048, aus 10.045

Altersdurchschnitt: 45,9

Bildung: Alle Schulformen von der Grundschule über Werkrealschule, Gemeinschaftsschule, Realschule und Gymnasium. Außerdem berufsbegleitende Schulen (Berufsschulzentrum, Mettnau-Schule, Abendgymnasium), die Privatschulen Unterseeschule (Grund- und Werkrealschule) sowie Freie Schule Rheinklang (Waldorfschule), die Podologieschule Bodensee und das Carl-Duisburg-Centrum für Fremdsprachen. Es gibt auch ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt Lernen und eine Grundschulförderklasse.

Bild 1: So lebt es sich in Radolfzell: Zwischen Natur direkt am Bodensee und historischer Altstadt
Bild: Kerstan

Mieten pro m² in Euro: 10,89

Kaufpreis pro m² in Euro: 4087,34

Bautätigkeiten: Im zweiten Bauabschnitt der Nordstadterweiterung stehen noch Grundstücke zur Vermarktung frei. Außerdem sind folgende städtische Baugebiete geplant: Hübschäcker, 2. Bauabschnitt in Böhringen (Planungswettbewerb läuft derzeit) und Seelenhofer-Süd in Liggeringen (derzeit keine konkrete Zeitplanung, hier sind noch politische Entscheidungen abzuwarten).

Fernverkehr: ja

Regionalbahn: ja, Radolfzell ist angebunden unter anderem an den Seehas zwischen Engen und Konstanz, die Schwarzwaldbahn zwischen Konstanz und Karlsruhe sowie die Bodenseegürtelbahn von Radolfzell bis Friedrichshafen.

Nahversorgung: ja

Schwimmbäder: Es gibt das Strandbad und das Seebad auf der Mettnau. Und dann wären noch die Bäder an den Seen in Güttingen und Böhringen zu nennen. Hallenbäder gibt es zwei Bewegungsbäder im Mittelhaus der Mettnau Kur, die zu bestimmten Zeiten für die Öffentlichkeit zugänglich sind.

Gastro: ja

Pflegeheime/Seniorenzentren: ja

Hausärzte: 21

Kitaplätze: Für Kinder unter drei Jahren gibt es 114 Plätze ganztags sowie 150 Plätze vormittags, dazu kommen 30 Plätze bei Tageseltern. Für Kinder über drei Jahren gibt es 181 Plätze ganztags und 857 Plätze vormittags. Die Betreuungsquote unter drei Jahren liegt bei 41,3 Prozent, bei Kindern über drei Jahren bei 87,3 Prozent.

Münsteraussicht Video: Sara Gräber

Was man unbedingt über Radolfzell wissen muss

Imposantes Bauwerk: Das Radolfzeller Münster, das direkt am Marktplatz der Stadt zu finden ist, hat mit 82 Metern Höhe den größten Kirchturm am Bodensee. Und dazu auch noch einen mit langer Geschichte: Wie die Tourismus- und Stadtmarketing Radolfzell GmbH auf ihrer Internetseite berichtet, hatte der Bischof Radolf von Verona einst eine Kirche errichten lassen – dort, wo heute das Münster steht. 1436 sei der Grundstein der spätgotischen Basilika gelegt worden, 1550 wurde sie vollendet.

Junges Gremium: Rund 100 Jugendgemeinderäte gibt es in Baden-Wüttemberg, einen davon schon seit vielen Jahren in Radolfzell. Die erste Wahl fand im Jahr 1992 statt, nachdem der Rat vom damaligen Oberbürgermeister Günter Neurohr ins Gespräch gebracht worden war. Das Gremium wird alle zwei Jahre gewählt, die Mitglieder können zwischen 14 und 21 Jahre alt sein.

Langes Ufer: Radolfzell besitzt laut der Tourismus- und Stadtmarketing GmbH das längste begehbare Seeufer unter den Bodenseestädten. Nicht immer begehbar ist allerdings der Bereich ab dem Mettnauturm bis zum Ende der Halbinsel Mettnau. Denn der Pfad zur Mettnau-Spitze sei aus Vogelschutz-Gründen zwischen Mitte April und Ende August gesperrt.

Das könnte Sie auch interessieren

Wie lebt es sich in Radolfzell, Frau Meßmer?

Anne Meßmer ist 29 Jahre alt und wohnt seit ihrem achten Lebensjahr in Radolfzell. Sie ist in Freiburg geboren und verbrachte ihre frühen Kindheitsjahre in Konstanz. Nach dem Umzug nach Radolfzell besuchte sie das Friedrich-Hecker-Gymnasium. Anschließend absolvierte sie ein Studium in Konstanz. Heute ist sie Lehrerin am Friedrich-Wöhler-Gymnasium in Singen für die Fächer Politik, Wirtschaft, Englisch und Ethik. Anne Meßmer ist verheiratet und hat eine 14 Monate alte Tochter. Als Jugendliche engagierte sie sich im Radolfzeller Jugendgemeinderat. Auch heute ist noch Mitglied in mehreren Vereinen. Zudem ist sie eine der beiden Vorsitzenden der SPD Radolfzell.

Bild 2: So lebt es sich in Radolfzell: Zwischen Natur direkt am Bodensee und historischer Altstadt
Bild: Jarausch, Gerald

Warum leben Sie in Radolfzell?

Ich bin zwar in Freiburg geboren, aber lebe seit ich in der dritten Klasse war, in Radolfzell. Am Anfang fand ich es schlimm hier. Später, während meines Studiums, konnte ich mir dann schon nicht mehr vorstellen weit wegzugehen. Daher habe ich in Konstanz studiert. Auch mein Mann ist ein Radolfzeller. Wir haben uns im Jugendgemeinderat kennengelernt. Mittlerweile haben wir eine Familie gegründet und bauen gerade ein Haus um. Ich liebe es, wie hier die Traditionen gelebt werden, und natürlich den See, das Ufer und die Naturbelassenheit.

Was hat Sie überrascht?

Dass sich so eine große Mehrheit für Simon Gröger bei der letzten OB-Wahl entschieden hat. Und damit praktisch Bewährtes – oder eben weniger Bewährtes – abgewählt haben. Da haben mich die Radolfzeller tatsächlich überrascht. Und dass die Schließung des Krankenhauses so schnell vollzogen wurde. Da habe ich wiederum einen Sturm der Entrüstung erwartet. Aber die Radolfzeller haben die Kröte recht schnell geschluckt und ganz sachlich darüber diskutiert.

Das könnte Sie auch interessieren

Was würde Sie zu einem Umzug bewegen?

Eigentlich gibt es keine Gründe wegzuziehen. Aber natürlich würde ich meinem Mann folgen, wenn er ein wahnsinniges Jobangebot irgendwo bekommen würde. Ich selbst finde als Lehrerin wahrscheinlich überall einen Job. Aber natürlich gibt es hier auch Dinge die fehlen: Als Jugendliche haben wir schon das ein oder andere vermisst. Zum Feiern sind wir immer nach Konstanz gefahren und auch kulturell gibt es für junge Leute nur ein beschränktes Angebot. Heute fehlen mir vor allem politische Veranstaltungen. Aber das sind natürlich keine Gründe hier wegzuziehen.

Was fehlt Ihnen hier zum absoluten Glück?

Es gibt wenig, was ich fordern könnte. Es sind wohl mehr die vielen Krisen um uns herum, die mir Sorgen machen. Diese ganze Krisenlastigkeit vom Klimawandel über Krieg und andere Dinge – darauf würde ich gerne verzichten. Das sind Dinge, die nicht direkt mit Radolfzell zu tun haben, aber dennoch auch hier eine Rolle spielen.